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50 Cent mehr in den Einzel- und Gruppentarifen, um Mindestlohn zahlen zu können Salzlandcenter erhöht die Badpreise

Von René Kiel 22.11.2014, 02:09

Das Salzlandcenter Staßfurt erhöht zum 1. Januar 2015 die Eintrittspreise für das Erlebnisbad. Das teilte Geschäftsführer Volker Schilling der Stadtverwaltung mit.

Staßfurt l "Wir kalkulieren zunächst mit einer Preiserhöhung von zirka 50 Cent in den Einzel- und Gruppentarifen und einem neuen Preis für das Schul- und Vereinsschwimmen (38 Euro je Bahnstunde, alt 34 Euro)", heißt es in dem Brief des Geschäftsführers.

Er begründete die Entscheidung mit der vom Bundestag beschlossenen Einführung des Mindestlohnes zum 1. Januar 2015. "Seit Jahren verdient die Mehrheit unserer Mitarbeiter weniger als die dann vorgeschriebenen 8,50 Euro pro Stunde", so Schilling.

Das Salzlandcenter zahle ab dem 1. Januar jedem Mitarbeiter gern diesen Betrag. "Das geht aber nur mit einer gleichmäßigen Lastenverteilung auf alle Bereiche. So ist es auch unumgänglich, dementsprechend die Badpreise anzupassen. Alle Mitarbeiter hoffen auf eine positive Resonanz unserer Gäste", sagte der Geschäftsführer. "Denn mit der Akzeptanz dieser Preise sorgen sie dafür, dass unsere Mitarbeiter den Mindestlohn ab Januar erhalten und keine durch den Mindestlohn verursachten Entlassungen vorgenommen werden müssen." Man sei für gerechtere Löhne. Arbeit müsse mehr wert sein als Nichtarbeit.

Über die Absichten des Salzlandcenters informierte Fachbereichsleiter Hans-Georg Köpper die Mitglieder des Kultur- und Bildungsausschusses. Denn laut dem Vertrag, den die Stadt mit dem Unternehmen abgeschlossen hatte, müsse für eine Preiserhöhung das Einvernehmen mit der Kommune hergestellt werden, sagte der Ressortchef. Die Stadt hatte sich in dem Konktrakt verpflichtet, dem Salzlandcenter fünf Jahre lang einen Ausgleich für das Betriebskostendefizit zu zahlen. Dabei handelt es sich je nach Länge der Badöffnung um eine Summe von bis zu 250 000 Euro pro Jahr.

"Bei der letzten Preiserhöhung war der Stadtrat mit eingebunden gewesen. Damals gab es keine gegenteiligen Auffassungen", erinnerte sich Köpper. Er verneinte die Frage des Fraktionschefs der UWG Salzland/AfD, Hartmut Wiest, ob beim Zuschuss aus der Stadtkasse etwas geändert werden soll, um das durch den Mindestlohn größer werdende Defizit zu stützen.

Günter Döbbel (FDP-Fraktion) äußerte sich erstaunt darüber, wie viele Leute bislang weniger Geld als den Mindestlohn bekommen haben. Wenn die Stadt dem Salzlandcenter eine Tarifanpassung verwehren würde, würde das Unternehmen die Kommune um einen höheren Zuschlag bitten, gab er zu bedenken.