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Bauarbeiten verzögern sich Wehr wird neu errichtet

In Rothenförde sind Bauarbeiten bis Oktober.

Von Franziska Richter 13.07.2015, 18:03

Rothenförde/Unseburg l Im vergangenen Jahr wurde noch der Mai 2015 als Termin zur Beendigung der Bauarbeiten genannt. Mittlerweile soll es Oktober sein. Grund für die Verzögerung sind die hohen Pegelstände im Herbst und Frühjahr gewesen.

"Vom Herbst an bis April stand der Fangedamm unter Wasser." Das erklärt Lisett Kraft, die von Seiten des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) Sachsen-Anhalt, der Auftraggeber, den Bau überwacht. Die Baustelle sei in dieser Zeit überflutet gewesen, dann waren erstmal Aufräumarbeiten dran.

Mit dem Denkmalschutz musste dann noch das weitere Vorgehen abgeklärt werden. Denn: "Die Pfeiler des Wehres waren sehr verfallen", sagt Lisett Kraft.

Ursprünglich sollten die Original-Steine wieder verbaut werden und das Wehr ein Denkmal bleiben. Aber die Steine seien den Bauarbeitern sogar in der Hand zerbröselt.

Schließlich konnte das LHW beim Denkmalschutz einen Ersatzneubau durchsetzen: Originalgetreu, aber dennoch komplett neu errichtet. "Damit hat es seinen Status als Denkmal auch komplett verloren", erklärt die LHW-Mitarbeiterin. Teurer werde die Maßnahme deshalb nicht. "Es bleibt bei den geplanten 1,8 Millionen Euro", sagt sie. Die Maßnahme wird finanziell mit Fördermitteln der EU unterstützt.

Auch die alten Wehrtafeln und der Metalloberbau, der als Dekoration ans neue Wehr angehangen werden sollte, war nicht mehr zu retten. Auch diese Teile werden komplett neu hergestellt.

Dieser Tage sind etliche Mitarbeiter der Firma Steinle Bau aus Oschatz auf der Großbaustelle zu sehen. Die Tiefbaukolonne baut die Wehrsohle, also den Untergrund, neu auf. Die Hochbaukolonne hat schon drei von fünf neuen Wehrpfeilern aus Beton gegossen. Eines der beiden Widerlager - die Verbindung zwischen Wehr und Ufer - steht auch schon.

Wehr soll in seinen Grundmauern in einigen Wochen fertig sein

In den nächsten fünf Wochen etwa werden alle fünf Pfeiler und die beiden Widerlager sehen, erklärt Bauleiter Ralf Standfest. Dann geht es an den Überbau, eine neue Steueranlage und neue Schützentafeln.

Der Umfluter, durch den jetzt das Wasser um die trockengelegte Baustelle geleitet wird, soll später Grundlage für eine Fischtreppe sein. Auf der Rothenförder Seite sollen noch Bäume gepflanzt werden. Weidensetzlinge am Unseburger Ufer stehen schon.

Pegel wird täglich überwacht - Gewisse Stauwirkung vorhanden

"Der Pegel wird täglich durch die Baufirma überwacht", erklärt Lisett Kraft. Bei zu hohem Wasserstand können die Bauarbeiter auf Maßnahmen wie das Aufstapeln von Sandsäcken zurückgreifen.

Dass auch die Besitzer der umliegenden Grundstücke im Winter über nasse Felder klagten, kann Lisett Kraft nachvollziehen: "Hier sind teilweise 31 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durchgerauscht. Es kommt zur Stauwirkung vor dem Wehr. Dementsprechend verhält sich auch der Grundwasserspiegel in der Umgebung."

Die Baustelle wird seit einem Diebstahl im vergangenen Jahr per Videokamera überwacht. Es gibt eine Liveschaltung zur Baufirma und zur Polizei.

Je nach Wetter soll im September oder Oktober alles fertig sein.