Kita Hohenerxleben Neuer Träger

Plötzlicher Wechsel in Hohenerxleben. In der Kita ändert sich etwas.

Von Falk Rockmann 29.07.2015, 20:33

Hohenerxleben l Überraschung in Hohenerxleben: Die Personalsorgen der Lebenshilfe Bördeland mit ihrer Kindertagesstätte "Regenbogen" - von vier Erziehern geht eine in Rente, zwei wollen das Unternehmen verlassen (Salzland-Kurier berichtete) - werden mit einem Trägerwechsel gelöst. Die Stiftung Staßfurter Waisenhaus ist bereit, die Einrichtung zum 1. September zu übernehmen.

Die Geschäftsführer der Lebenshilfe Stefan Labudde und der Stiftung Axel Eckert hatten Dienstagnachmittag kurzfristig eingeladen, um die Eltern der 38 Kinder darüber zu informieren. Das verlief in entspannter Atmosphäre.

Labudde erklärte, dass es der Stiftung schneller gelinge, die Kita mit einem neuen Team auszustatten, als es der Lebenshilfe möglich gewesen wäre. Man hätte frisch ausgebildete Erzieher erst eingewöhnen müssen. "Es gab und gibt keinerlei Veranlassung, dass diese Kita geschlossen wird", unterstrich Stefan Labudde nochmals.

Axel Eckert dankte dafür, dass man angesichts der Situation "nicht mit Flaschen oder Büchsen empfangen" worden sei. Die Kita Hohenerxleben sei eine "schöne Einrichtung" und mit dem "Struwwelpeter" Staßfurt der Stiftung sei man auf Grund seines Natur- und Wald-Konzepts schon nah an der schönen Bodelandschaft. "Wir wollen jetzt langsam und vorsichtig gemeinsam mit Ihnen an die Sache herangehen", so Eckert. Schon für demnächst vereinbarte er einen Termin mit dem Elternkuratorium. Die Wahl von Steffi Petruch, Stefanie Klein und Yvonne Rötlich bleibt übrigens von einem Trägerwechsel unberührt. Für Ende September kündigte Axel Eckert die nächste Elternrunde an, bei der man Anregungen und Verbesserungsvorschläge aufnehme. "Unsere Stiftung existiert seit 1907. Wir können uns Zeit nehmen, auch wenn das Leben sonst immer etwas hektischer ist", bat er, Ruhe zu bewahren.

Stefan Labudde erläuterte, warum man die Eltern erst so kurzfristig über den Wechsel informiert habe. "Bei den umfangreichen Gesprächen zwischen uns, der Stadt und dem Landkreis haben wir Stillschweigen vereinbart, bis wir von allen Seiten ,grünes Licht` signalisiert bekommen."

Erst am Montag habe man die offiziellen Schreiben an Stadt und Landkreis geschickt. "Wir sind dabei, die Verträge auszuarbeiten. Bis auf den Computer und den Drucker wird sich in der Kita nichts ändern", versprach Labudde. Ortschaftsrat und Stadtrat würden sicher noch darüber befinden "und das Jugendamt als wichtigster Partner. Wir gehen davon aus, dass alle zustimmen." Der Wechsel soll auf jeden Fall nahtlos vollzogen werden ohne auch nur einen Tag Betriebsausfall.

Sowohl die Betreuungszeiten und Stundenstaffelungen würden beibehalten wie auch die Höhe der Elternbeiträge, die in der Stadt Staßfurt ohnehin einheitlich sind. Essenversorgung und Hausbewirtschaftung bleiben ebenfalls.

Der Chef des neuen Trägers erklärte zum Übergang mit den neuen Mitarbeitern, dass man sich schon bewusst sei, dass "das Kennenlernen zwischen Kindern und Erziehern der Knackpunkt ist". "Wir haben Mitarbeiter, die aus Hohenerxleben stammen, die bekannt sein dürften. Wir werden niemanden, von ,sonstwo` vorschicken." Unter anderem wird Sandra Köstel zum neuen Team gehören. Mehr Personalien wurden nicht bekannt gegeben. Die neuen Mitarbeiterinnen würden aber in den nächsten Tagen "mit reingucken, wie es so läuft. Wir sind kräftemäßig auch nicht so in der Lage, sofort flächendeckend Personal zu schicken. Und: Meine Damen sind Profis, aber ohne Sie als Eltern funktioniert es auch nicht", bat Axel Eckert um Mithilfe beim Übergang, "Ich bin zuversichtlich, dass wir das mit dem Engagement aller Beteiligten lösen werden."

Fragen der Eltern nach Sonderregelungen, Bring- und Abholzeiten, Hausaufgabenbetreuung und Schließzeiten, die es künftig nur über den Jahreswechsel gibt, wurden gleich und offensichtlich zur Zufriedenheit beantwortet. Eine Mutter meinte zum Übergang: "Das ganze dauert zwei bis drei Wochen. Ich finde, wir haben es doch gut getroffen."