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"Sogar die Teebeutel bleiben gleich"

Von Franziska Richter 19.08.2015, 18:47

Die Vorbereitungen laufen: Am 1. September wird ein neuer Träger, die Stiftung Staßfurter Waisenhaus, die Kita "Regenbogen" in Hohenerxleben übernehmen. Das erste politische Gremium hat den Trägerwechsel am Dienstag abgesegnet.

Staßfurt/Hohenerxleben l Das erste "Ja" zur Übernahme der Kita "Regenbogen" in Hohenerxleben hat die Stiftung Staßfurter Waisenhaus am Dienstag bekommen: Der Sozialausschuss, der das Thema vorberaten muss, segnete das Vorhaben einstimmig ab. Auch sonst steht dem Wechsel kaum etwas entgegen.

Mit den Eltern der 38 Kinder aus Hohenerxleben haben die Verantwortlichen den Wechsel bereits bei einem Info-Abend besprochen. "Es gab keine größeren Bedenken", erklärt Stefan Labudde, Geschäftsführer der Lebenshilfe Bördeland, die die Kita zum 31. August abgeben wird.

"Die Erzieherinnen sind bereits in Hohenerxleben präsent", sagt Birgit Walter, stellvertretende Geschäftsführerin des neuen Trägers Stiftung Waisenhaus. In der Kita stellen sich die Frauen bei den Eltern vor, lernen die Kinder kennen und halten den Kontakt. Auch gegenseitige Besuche gab es.

"Wir wollen den Übergang so nahtlos wie möglich gestalten", betont Stefan Labudde. Das war der Lebenshilfe genauso wie der Stiftung Waisenhaus und der Stadtverwaltung wichtig. Dazu gehört nicht nur der Übergang ohne auch nur einen Tag der Schließung, sondern "auch das Inventar und die Spielsachen bleiben dieselben", erklärt Stefan Labudde. "Sogar die Teebeutel bleiben die gleichen."

Vom Organisatorischen her müssen die Eltern jetzt neue Betreuungsverträge unterschreiben, erklärt Birgit Walter der Volksstimme. Wer eine Einzugsermächtigung hatte, muss ein neues Formular abgeben. Die Elternbeiträge sind von der Höhe her gleich.

Die Kita "Struwwelpeter" mit 110 Kindern wird seit 25 Jahren von der Stiftung Staßfurter Waisenhaus betrieben und als "Naturkindergarten" geführt, erklärt Birgit Pollet. Sie ist die Leiterin der Kita "Struwwelpeter" und wird ab 1. September auch die Leitung der Kita in Hohenerxleben übernehmen. Naturkindergarten heißt: "Wir haben ein naturnahes Außengelände. Die Kinder sind von früh bis nachmittags draußen, natürlich mit entsprechender Kleidung", so Barbara Pollet. Stichwort: Naturküche, Garten, Wanderungen und Umweltbewusstsein.

Die Nähe der Hohenerxlebener Kita zum Park des Ortes sei ideal, meint die neue Chefin: "Wir haben fast jede Woche einen Waldtag, an dem wir mit den Kindern aus Staßfurt in Hohenerxleben sind."

Vier Erzieherinnen sind für die 38 Kinder in Hohenerxleben geplant. Diese sollen ausschließlich dort tätig sein. Die Leiterin kommt noch hinzu.

Dem Wechsel des Trägers der Kita in Hohenerxleben müssen sowohl Staßfurter Stadtrat als auch Verwaltung des Landeskreises zustimmen. Während die letztere Genehmigung sicher knapp vor September kommen wird, wie die stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Staßfurter Waisenhaus, Birgit Walter, sagt, stehen auch im Staßfurter Stadtrat die Zeichnen auf Grün.

Drei von vier Mitarbeiterinnen in Hohenerxleben hatten angekündigt, die Kita der Lebenshilfe zu verlassen. Lebenshilfe und Stiftung Waisenhaus hatten den Wechsel gemeinsam anberaumt und im Juli der Stadt vorgestellt. Stefan Labudde erklärt, er hätte anderswo Personal abziehen müssen, um die Kita weiterzubetreiben. Dies wäre aber nicht sinnvoll.

Die Abgabe der Kita sei auch der Zukunftsplanung bei der Lebenshilfe geschuldet. "Für uns wäre die Kita langfristig zu klein geworden, um sie eigenständig zu betreiben", sagt Labudde. Er erklärt, dass die Lebenshilfe bereits 18 Kitas habe und dass immer mehr Kommunen mit dem Wunsch, ihre Kitas durch die Lebenshilfe betreiben zu lassen, auf das Unternehmen zugekommen seien. "Aber wir haben keinerlei Absicht, uns von einer weiteren Kita zu trennen."