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Jukon-Jugend spricht mit Ausländerbeauftragtem Jaime Don Antonio Direkt und offen Vorurteile behandelt

Von Falk Rockmann 20.04.2011, 06:27

Staßfurt. Mit einem Aktenkoffer in der Hand, einem freundlichen Lächeln und afrikanischem Charme besuchte kürzlich der Ausländerbeauftragte des Salzlandkreises Jaime Don Antonio den Jukon in Staßfurt.

Der Gast startete den Themenabend des Jugendhauses mit einer Kennlernrunde. Anhand der Namen der Jugendlichen versuchte er deren Herkunft zu erklären und was sie bedeuten. Gut 15 Jugendlichen im Alter von 14 bis 24 Jahre wollten sich diesen besonderen Abend nicht entgehen lassen.

"Jaimes lockere und freundliche Art kam bei unseren Jugendlichen sehr gut an", meint der Leiter der Einrichtung Uwe Kersten. Don Antonio erzählte aus seinem Leben, seinem Geburtsland und den dort herrschenden Sitten und Gebräuche.

Im Vorfeld des Besuches hatten die Gastgeber darüber gesprochen, welche Themen sie interessieren könnten.

Zweiter Besuch wird vorbereitet

So waren zum Beispiel Ausländerfeindlichkeit und die herrschenden Vorurteile Inhalte der Runde. Solche wie "Nur Neger dealen mit Drogen", "Das sind Sozialschmarotzer" oder auch die Bedeutung und Herkunft von Schimpfnamen für afrikanische Mitbürger wie Neger, Kaffer, Bimbo wurden sehr direkt und offen von Don Antonio aufgegriffen, und man sprach gemeinsam darüber. "In den fast zwei Stunden der Gesprächsrunde war es nicht eine Sekunde langweilig", so schätzten es sowohl Don Antonio als auch die Jugendlichen ein.

Am Ende der Veranstaltung wurde darüber gesprochen, welche Themen eventuell noch diskutiert werden können. "Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir nochmals eine Informationsveranstaltung durchführen werden, um dort auch auf kulturelle Fragen, die das Heimatland von Don Antonio betreffen, Antworten zu erhalten" erklärte Uwe Kersten.

Die Jugendlichen des Jukon e.V. bedankten sich herzlich bei dem Besucher für den interessanten Vortrag und wünschten ihm weiterhin viel Erfolg bei seiner aufklärenden Arbeit.