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Corinthus Schobes erwirkt namentliche Abstimmung zu Einkaufszentrum auf Staßfurter NeumarktGroße Mehrheit der Stadträte will keinen neuen "Schafstall"

Von Falk Rockmann 21.05.2011, 06:34

Das neue Einkaufszentrum auf dem Staßfurter Neumarkt ist vom Tisch. Der Beschlussvorschlag zur Aufstellung eines B-Plans erhielt im Stadtrat klägliche vier Ja-Stimmen. Vier Stadträte enthielten sich.

Staßfurt. Die Argumente von Oberbürgermeister René Zok, viele Staßfurter würden ihr Einkaufserlebnis nicht in ihrer Stadt suchen und die Aufstellung des Bebauungsplans würde der Investor bezahlen, überzeugten die übewiegende Mehrheit der 38 Stadträte nicht. Auch die angekündigten 23 neuen Arbeitsplätze und die positive Meinung des Gewerbevereins Staßfurt zum neuen Einkaufszentrum zogen nicht.

Hartmut Wiest (UWG) meinte, dass ein weiterer "Schafstall" – diesen Ausdruck hatte einmal Bürgermeister a.D. Eckard Metz geprägt – auch keine Wirtschaftsförderung sei "und dann noch am falschen Standort". Wiest unterstellte dem Wirtschaftsförderer der Stadt sogar, dass er überfordert sei und der OB gegen die Planungen der Stadt arbeite. "In den Bebauungs-Gutachten der IBA war der Neumarkt jedenfalls nicht dabei", so Wiest, der nach wie vor ein Leerstandskonzept für die so genannte L-Achse des IBA-Bereichs vermisst.

Klaus Stops (CDU) stellte die Frage, "ob die Stadt überhaupt noch einen grünen oder blauen Netto verträgt." Er befürchte weitere Abschreibungsobjekte wie am Luisenplatz, wozu sich René Zok diesbezüglich selbst geäußert hatte.

"Wir sollten alle überlegen, was aus unserer Stadt werden soll", gab Dirk Faust (FDP) zu bedenken. "Wir haben acht Discounter und zwei Warenhäuser. Ist das zu wenig?"

"Im Gewerbe- und Industriebereich braucht Staßfurt am allermeisten Arbeitsplätze, um Kaufkraft zu schaffen", meinte Harald Weise (UBvS) noch, bevor sich Günter Döbbel (FDP) für mehr Investorenfreundlichkeit und für das neue Center aussprach. Er blieb damit mit seinem Fraktionskollegen Harald Jahns, dem OB (parteilos) und Matthias Cosic (CDU) ziemlich allein. Karin Gründler (SPD/Grüne), Johann Hauser (FDP), Siegfried Klein und Marco Kunze (beide CDU) enthielten sich.

Die namentliche Abstimmung hatte Corinthus Schobes (UBvS) per Antrag erwirkt.