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Verein IBS informiert Sozialausschuss Obdachlose in Staßfurt gut aufgehoben

Von René Kiel 26.05.2011, 06:37

Staßfurt. Über die Betreuung der Staßfurter Obdachlosen ließen sich die Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Senioren und Soziales kürzlich von Vertretern des Eislebener Vereins für Integration, Beschäftigung und Soziales (IBS) informieren. Ihm hatte die Stadt Staßfurt diese wichtige Aufgabe nach der Insolvenz des Initiativkreises für Arbeitsbeschaffung und Bildung Staßfurt übertragen.

Um die Wohnungslosen in Staßfurt kümmern sich insgesamt drei Mitarbeiter, so dass dort eine Zwölf-Stunden-Betreuung abgesichert sei, sagte Wolfgang Fischer vom Verein IBS. In den Nachtstunden schaue eine Wach- und Schließgesellschaft bei Bedarf nach dem Rechten. Zurzeit seien in dem Objekt in der Nähe des Sodawerkes fünf bis acht der insgesamt fünfzehn Plätze belegt. Der Auslastungsgrad sei im Sommer geringer als in den Wintermonaten, sagte Fischer.

Auf die Bewohner angesprochen, sagte der IBS-Mitarbeiter, dass es sich in den meisten Fällen um Männer handele, die diese Dienstleistungen in Anspruch nähmen. Zurzeit sei dort nur eine Frau untergebracht. Sie stamme aus der Türkei und sei die einzige Frau, die bislang im Obdachlosenheim in Staßfurt gewesen sei.

"Einem der Bewohner hat man ein Hausverbot erteilen müssen", sagte Fischer, "weil er mit den anderen Männern nicht klar kam."

Wie der IBS-Mitarbeiter mitteilte, ist das Objekt mit mehreren Zimmern mit insgesamt fünfzehn Betten, einem Gemeinschaftsraum mit Fernsehgerät, einer Küchenzeile sowie mit Waschräumen mit drei Waschmaschinen ausgestattet. Matratzen und Waschmaschinen habe man dort bereits erneuern müssen. Geplant seien auch Investitionen in die Heizungsanlage, um die Kosten zu senken, sagte Fischer.

Veranstaltungen werden von den Bewohnern sehr wenig in Anspruch genommen. Für die sportliche Betätigung sei auch eine Tischtennisplatte vorhanden. Fischer: "Die Leute sind aber viel mit sich selbst beschäftigt. Auch das Alkoholproblem spielt dort eine Rolle."

Wie die Leiterin des Fachdienstes Sicherheit und Ordnung, Susanne Henschke, im März mitteilte, muss die Stadt für die Vorhaltung der insgesamt 15 Plätze in dieser Notunterkunft jährlich zusammen 66 000 Euro bezahlen. Davon entfallen 46 000 Euro allein auf Personalkosten. Die Kommune zahle für die Leerplätze 7,95 Euro pro Platz und Tag. Die Obdachlosen müssen sich mit einem Betrag von 5,95 Euro pro Tag an den Kosten beteiligen.