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Der Bergmannsverein Staßfurt ist einer der lebendigsten im Salzland Ohne Kumpel wären viele Feste farbloser

Von Falk Rockmann 25.01.2010, 05:52

Irgendwie wollen das schwarze Erscheinungsbild der Kumpel und ein Altersdurchschnitt von 67, 9 Jahren gar nicht so richtig zu dem passen, was Vereinsvorsitzender Gerald Meyer in seinem Bericht alles an Aktivitäten aufzählte. Doch der Bergmannsverein Staßfurt, einschließlich seiner Damengruppe, ist so lebendig und vielseitig, dass das kulturelle Leben um vieles ärmer wäre ohne die Mitglieder in ihren schwarzen Uniformen mit den goldenen Knöpfen, und das nicht nur beim Zapfenstreich am St .-Barbara-Tag.

Staßfurt. Tag des Bergmanns, St .-Barbara-Tag mit Zapfenstreich, Betreuung der Kita Bergmännchen und der AG Junge Geologen im Staßfurter Gymnasium, Salzlandfest, Staßfurt in Flammen, Bergaufzüge, Vorträge ... Lang ist die Liste der Veranstaltungen, die der Bergmannsverein im vergangenen Jahr wieder selbst oder auch mitgestaltete und die der Vereinsvorsitzende Gerald Meyer bei der Jahreshauptversammlung im Saal der Stadtwerke vortrug. Ohne den Bergmannsverein würde vielen Volksfesten etwas fehlen und das nicht nur wegen der schmucken Tracht der Knappen. " Trotz Finanzkrise und Unglück in Nachterstedt haben wir wieder viele Aktivitäten und Traditionen in der Bergbaustadt Staßfurt und anderswo mitgestaltet ", sagte Meyer, sich des Engagements seiner Vereinskameraden bewusst.

Sehr viel Herzblut stecke der Verein in die Betreuung der Kindertagesstätte Bergmännchen. " Im Gegenzug sind die Kinder auch dabei, wenn wir sie brauchen ", stellte der Vorsitzende fest. Bestens laufe auch die Zusammenarbeit mit der AG Junge Geologen, die sich am Gymnasium mit dem Bergbau und der industriellen Entwicklung in Staßfurt befasst. Das Thema Salz werde zum 100. Geburtstag der Einrichtung eine besondere Rolle einnehmen. Als " Selbstläufer " bezeichnete Meyer die Vortragsreihe zum Bergbau in der Staßfurter Urania. Er rief auch die Staßfurter auf, die Serie weiterhin zu unterstützen. Nicht zu vergessen die fachkundigen Führungen von Vereinsmitgliedern im Stadt- und Bergbaumuseum, zu denen sich sogar der Innenminister und Landtagsabgeordnete im vergangenen Jahr lobend geäußert hätten. Als weiteren Höhepunkt 2009 nannte der Vorsitzende die Übergabe des restaurierten St .-Barbara-Bildnisses durch den Ascherslebener Oberbürgermeister Andreas Michelmann an seinen Staßfurter Amtskollegen René Zok.

Zu den Aufgaben des Vereins für das begonnene Jahr zählt Gerald Meyer die Vorbereitung einer Festschrift zum 20-jährigen Bestehen, das der Verein im April begehen wird. Außerdem arbeite man mit bei der Suche nach einem geeigneten Standort für das Bergwerksmodell, das im vergangenen Jahr aus Schweden seinen Weg nach Staßfurt fand. Der Verein wolle die Stadt bei ihren touristischen Bestrebungen unterstützen, wonach Staßfurt in die Salztour zwischen Bad Dürrenberg, Halle und Zielitz aufgenommen werden soll. Gemeinsam mit dem Jugendblasorchester werde man einen Bühnenauftritt zum 30. Salzlandfest gestalten, der zur Landesgartenschau in Aschersleben wiederholt werden soll, kündigte Gerald Meyer an. Des weiteren stehen die Teilnahme an einem Bergaufzug in Blankenburg, an Veranstaltungen in Bochum und Heilbronn, an der Arbeitsberatung zur Glück-Auf-Tour in Staßfurt auf dem Arbeitsplan 2010.

Seinen Dank für die Unterstützung des Vereins richtete der Vorsitzende noch an die Stadt, das Sodawerk, die Kavernengesellschaft und weitere ortsansässige Firmen.

Auch die Damengruppenleiterin Sigrid Kullack konnte mit zahlreichen Aktivitäten aufwarten und hob besonders die herzliche Patenschaft mit der Kita Bergmännchen hervor : " Wenn die Kinder in ihren blauen Umhängen die richtigen Bergleute sehen, vergessen die Kleinen sogar ihre Eltern. " Sie bedankte sich bei allen Mitstreiterinnen für 15 inhaltsreiche Jahre. Wenn jemand bei den Veranstaltungen gefehlt habe, dann nur aus gesundheitlichen Gründen.

Schatzmeister Dieter Schulze attestierte in seinem Bericht : " Unser Verein schreibt schwarze Zahlen. " Das bestätigte Hannelore Neumann als Kassenprüferin. Von einer Erhöhung des Mitgliedsbeitrages ( 36 Euro ) kann der Verein absehen.

Bergmannsverein Staßfurt e. V.

• 1. Vorsitzender : Gerald Meyer, Am Gänseanger 53, 39418 Neundorf.

• Mitglieder : 69, davon 22 in der Damengruppe

• Treffpunkte : Museumskeller Stadt- und Bergbaumuseum und Gaststätte Obersteiger Staßfurt

• Inhalt : Pflege bergbaulichen Brauchtums wie Mitarbeit im Museum, Teilnahme an Bergaufzügen, Zapfenstreiche zur St .-Barbara-Feier, Unterstützung von Volksfesten wie Salzlandfest, Staßfurt in Flammen, Patenschaft mit der Kita Bergmännchen.

• Altersdurchschnitt : 67, 9 Jahre