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Sommerfest in der Wohnstätte Leopoldshall der Lebenshilfe Bördeland lässt " Flower-Power " -Zeit wieder auf eben Bunter Hippiekult sorgt für Stimmung

Von Daniel Wrüske 29.06.2009, 07:02

Einfach nur bunt – anders kann man das Sommerfest der Wohnstätte Leopoldshall nicht beschreiben. Am Wochenende ließ die von der Lebenshilfe Bördeland getragene Einrichtung die 60 er und 70 er Jahre wieder auf eben. Das große Sommerfest war angesagt und stand unter dem Motto " Flower Power Party ".

Staßfurt. Eingefärbte Kopfbänder als Eintrittskarten, Papier-Sonnenblumen und –sonnen in den Bäumen, aus den Boxen ertönt – wie kann es anders sein – " All you need is Love " von den Beatles und " San Francisco " von Scott McKenzie. Überall wuseln Menschen herum, die einen mehr, die anderen weniger schrill gekleidet. Dunkle Sonnenbrillen, Blumenhemdchen oder Batikshirts sind Pflicht. Und nicht mir einem freundlichen Händedruck begrüßen sich Gäste, Besucher und Ausrichter des Sommerfestes in der Wohnstätte Leopoldshall, sondern lässig mit dem Peacezeichen, Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand gespreizt.

" Flower Power " ist das Motto des Sommerfestes der Lebenshilfe-Einrichtung in der Hohenerxlebener Straße. " Wir wollten etwas machen, das zum Sommer passt. Bunt sollte es sein, mit Blumen und der Sonne zu tun haben, und mit guter Musik ", sagt Leiterin Susann Stange und erklärt, wie das ungewöhnliche Motto des Festes zustande kam.

Die Bewohner des Hauses, Menschen mit Behinderungen im Alter von 20 bis 72 Jahren, hätten die Idee dazu gehabt. Schnell war eine Arbeitsgruppe zusammen, die das Fest auf die Beine stellte. Allerhand wurde vorbereitet. Da galt es Dekorationen zu basteln, ein Programm vorzubereiten und sich Gedanken über die Versorgung der Gäste zu machen. " Prima gelungen !", findet Susann Stange das Fest und freut sich über den Einsatz der Männer und Frauen aus der Wohnstätte sowie die Unterstützung ihrer Mitarbeiter.

36 Menschen mit geistigen Behinderungen leben hier. Sie sind in verschiedenen Gruppen zusammen. Gemeinsam wolle man einen " normalen Alltag " gestalten. " Dabei kommt es darauf an, dass die Bewohner so viel wie möglich selbständig leisten ", erklärt die Leiterin. Alle starten gemeinsam in den Tag und arbeiten in den Werkstätten der Lebenshilfe. Hier verrichten sie Leichtmontage- und Verpackungsarbeiten.

Ihre Freizeit verbringen die Bewohner in der Wohnstätte und gehen ihren Interessen nach oder können verschiedene Angebote wahrnehmen. Dazu gehört die Tanzgruppe, deren Mitglieder beim Sommerfest ihr Können präsentierten. Das gemeinsame Leben soll die Frauen und Männer fordern und fördern. " Ziel ist es immer, die nächst höhere Wohnform zu erreichen. Im Leopoldshaller Fall die Außenwohngruppe, in der sieben Leute zusammenleben und die nicht mehr rund um die Uhr betreut werden ", erklärt Stange.

Ganz neu ist auch die Situation, dass in der Wohnstätte zwei Senioren leben, die – alteingesessene Hausbewohner – aus dem Berufsleben ausgeschieden sind. Sie verbringen den gesamten Tag im Haus und erleben eine individuelle Begleitung durch das Fachpersonal. " Auch hier ist der oberste Gedanke : Normalität. "

Und zum Leben gehört dazu, dass man Feste feiert. Das Sommerfest hat in dem Lebenshilfehaus seit 1991 Tradition. Feiern gebe es zwar auch in kleinem Rahmen, so die Leiterin, aber am Beginn der Sommerferien kämen die Bewohner mit ihren Verwandten und Freunden zusammen. Auch Menschen aus anderen Häusern seien dabei. Zu den Gästen gehören darüber hinaus die Kooperationspartner der Wohnstätte, Arzte, Apotheker und Freunde der Lebenshilfe.

Sie alle erlebten jetzt den bunten Abend unter freiem Himmel, der für die Bewohner die Bewohner eine ganz besondere Erinnerung mit sich bringt. Aus Holz und mit viel Farbe gestalteten die Frauen und Männer einen Hippie-Bus. Der wird nun im Haus aufgehängt und mit Bildern bestückt, die an die " Flower Power Party " erinnern oder kundtun, wer im Sommer auf Reisen geht.