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Arbeitsmarktexperten sehen noch keine Entspannung Zeit für Qualifizierungen ist optimal

Von Anja Keßler und René Kiel 01.04.2009, 05:06

Schönebeck / Staßfurt. Die Arbeitslosigkeit hat sich im vergangenen Monat im Salzlandkreis wieder leicht verringert. Die Quote reduzierte sich von 15, 2 auf 14, 8 Prozent.

" Es gilt abzuwarten, wie sich die Unternehmen auf den Wirtschaftsmärkten zukünftig behaupten können. Derzeit versuchen sie, ihre Fachkräfte zum großen Teil noch zu halten ", erklärte Nora George, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sangerhausen, die für den Altkreis Aschersleben-Staßfurt zuständig ist.

" Besonderen Wert ", so fügte sie hinzu, " legen wir derzeit darauf, die arbeitslosen Menschen zu qualifizieren und damit für einen Wiedereinstieg auf dem Arbeitsmarkt fit zu machen. Mit Blick auf den März 2008 befinden sich aktuell rund 25 Prozent mehr Menschen in Qualifizierungsmaßnahmen. "

Aktuell beschäftigt sich die Agentur für Arbeit Sangerhausen mit der Umsetzung des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung. In diesem Zusammenhang werden derzeit die regionalen Zeitarbeitsf rmen über eine Neuerung informiert. Danach ist es möglich, dass auch Leiharbeitnehmer in den Jahren 2009 und 2010 bei beruflicher Weiterbildung durch Übernahme der Weiterbildungskosten gefördert werden können. Voraussetzung ist, dass sie in den vergangenen zwei Jahren bereits als Leiharbeitnehmer tätig waren. Dazu kommt, dass sie beim selben Verleiher wieder beschäftigt werden müssen.

Auch Kurzarbeit und Qualifizierung ist noch aktuell. Seit Inkrafttreten des Konjunkturpaketes II qualifizieren bereits vier Unternehmen des Agenturbezirkes Sangerhausen insgesamt fünfzig Arbeitnehmer innerhalb der Kurzarbeit, Tendenz steigend.

Im Agenturbereich Magdeburg, zu dem Schönebeck gehört, sieht man noch lange kein Ende der Wirtschaftskrise. " Im Moment profitiert die Region von der Kleinteiligkeit der Wirtschaft ", so Wolfgang Lenze, Sprecher der Agentur. Die Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt sei weniger konjunkturbedingt, sondern ergebe sich aus innerbetrieblichen Entwicklungen. Indiz dafür sei, dass keine Branche unter den Einstellungen oder Entlassungen heraussteche.

Gesucht würden derzeit Fachkräfte im Gesundheitspflegebereich, in der Metall- und Elektrobranche sowie Schweißer und Schlosser. Für die nächsten Monate erwartet Lenze keine Verbesserung der Situation. " Ehe die Konjunkturpakete wirken, vergeht der Sommer ", so seine Prognose.