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Altmärkischer Direktkandidat der Piraten für den Bundestag diskutiert mit Stendalern über Altersarmut Schernikau: "Jeder sollte mit Anstand leben können"

Von Volker Langner 18.07.2013, 03:15

Stendal l "Ich wähle Piraten", stand auf dem Button, den sich René Schernikau gestern an das Hemd geheftet hatte. Diese Überzeugung möchte der altmärkische Direktkandidat für die Bundestagswahl am 22. September möglichst vielen Altmärker vermitteln. Deshalb baute er am gestrigen Mittwoch einen Informationsstand am Stendaler Altmarkforum auf.

"Unsere Partei veranstaltet am heutigen Mittwoch einen bundesweiten Aktionstag gegen Altersarmut. Das passt für mich. Da bin ich gleich mit eingestiegen", sagte der 40-Jährige, der den Piraten seit April 2010 angehört und begründete: "Eines meiner Hauptthemen ist der demografische Wandel im ländlichen Raum." Dazu zählt nun einmal, dass der Altersdurchschnitt immer höher wird, der Anteil der älteren Bürger an der Gesamtbevölkerung steigt. Da stellt sich für die Piraten das Problem der Altersarmut.

"Seit Jahrzehnten werkelt die Politik am Rentenmodell herum. Dennoch steigen die Angst vor und das Risiko von Altersarmut weiterhin. Gemäß der Aussage von Noch-Arbeitsministerin Ursula von der Leyen müssten alle, die weniger als 2500 Euro verdienen, mit dem Tag des Rentenantritts den Gang zum Sozialamt antreten. Wir Piraten wollen mithilfe unserer Konzeptes der Grundrente eine armutsfeste Altersrente ermöglichen. Dazu gehört auch, dass alle Berufsgruppen in die Rentenkasse einzahlen, egal ob Immobilienmillionär, selbständiger Unternehmer, Beamter oder Angestellter", erklärte Schernikau.

Info-Stand musste seinen Platz wechseln

Am Piraten-Stand diskutierte der dreifache Vater aus dem Goldbecker Ortsteil Möllendorf gestern mit Bürgern auch weitere Themen vom Bau der Autobahn 14 durch die Altmark über die Ansiedlung von Gewerbe in der Region bis zur Bildung. Auch der Mindestlohn wurde angesprochen. "Wir sind für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Zu glauben, alle könnten einen Arbeitsplatz finden, ist nicht realistisch. Aber, ich finde, jeder sollte mit Anstand leben können", sagte der Mitarbeiter der Investitionsbank Sachsen-Anhalt. Patentrezepte, wie das geforderte Grundeinkommen, vollständig finanzierbar sei, habe er nicht, gestand Schernikau. Aber es müsse ein Umdenken einsetzen. Dabei solle man unter anderem über Einsparungen in der Verwaltung diskutieren.

Apropos Diskussion: Die gestrige am Altmark-Forum musste der Direktkandidat kurz unterbrechen. Er konnte zwar eine Genehmigung der Stadt für den Aufbau des Info-Standes vor dem Altmark-Forum vorweisen, aber das Areal an der Kreuzung Stadtseeallee/Dr.-Kurt-Schumann-Straße liegt in Verantwortung der Center-Leitung. Nach rund 45 Minuten forderte sie den Piraten auf, seinen Stand abzubauen. Den schlug er dann fünf Minuten später nahe des zweiten Forum-Eingangs im Bereich der Ladenzeile auf städtischem Gelände auf.

Heiße Wahlkampfphase nach Ferienende

Für René Schernikau hat damit der Wahlkampf begonnen. Die heiße Phase sieht er aber erst ab Mitte August, wenn die Ferien zu Ende sind. "Wer mit mir reden möchte, kann mich gern unter meiner E-Mail-Adresse kontaktieren. Sie lautet: rene.schernikau@piraten-lsa.de", bot er an.