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Landfrauen wollen Rezeptbuch herausbringen / Jeder darf am Koch-Back-Bildband mitschreiben Weil Altmark richtig lecker is(s)t

Von Egmar Gebert 24.06.2015, 03:09

Die Altmark - ein Landstrich mit sehenswerter Natur, viel Charakter und nicht weniger Typischem aus Kochtopf, Bratpfanne und Backröhre. Das alles soll sich in einem Buch wiederfinden - in einem, das die Landfrauen des Kreises mit allen gemeinsam schreiben wollen, deren Liebe zur Region durch den Magen geht.

Stendal l Zum Geburtstag gibt es Geschenke. Das ist so Sitte. Allerdings: Im Falle des Kreislandfrauenvereins, der im kommenden Jahr 25 Jahre jung wird, soll der Beschenkte nicht der Jubilar sein, sondern jeder, der Lust auf ein ganz besonderes Koch- und Backbuch hat. Ein solches zu schreiben, planen die Landfrauen.

"Es geht nicht nur um die Rezepte. Es soll auch ein schöner Bildband werden, mit kleinen Anekdoten und Geschichten aus unserer Region", umreißt Angela Nagel, Mitglied des Kreisvorstandes des Landfrauenvereins, das Buchprojekt. Bei der Belkauerin laufen alle Buchprojekt-Fäden zusammen. "Das Buch soll den Landkreis Stendal widerspiegeln, von Kehnert bis Seehausen und Havelberg. Ein altmärkisches Kochbuch aus dem Landkreis Stendal, das wir im Spätsommer 2016 präsentieren wollen." Soweit das Ziel, formuliert von Sibylle Klug, Landesvorsitzende der Landfrauen, die von Volgfelde aus auch die Geschicke des Kreisvereins lenkt. Die ersten Schritte auf dem Weg zum Koch-und Back-Buch sind die beiden Frauen bereits gegangen. Ein Verlag ist gefunden, die Finanzierung geklärt.

Kirche, Kultur, Küche als Synonym für die Region

Für den roten Faden, der sich durch die reich bebilderte, mit spannenden, erhellenden, amüsanten oder lockeren Texten garnierte Rezeptesammlung ziehen soll, stehen drei Buchstaben - drei "K". Angela Nagel und Sibylle Klug erklären: K wie Kultur, an der die ländliche Region Altmark vor allem durch das Wirken der vielen Vereine, durch Feste, Bräuche und Traditionen reich ist. K wie Kirche, was Bodenständigkeit und Geschichte bedeute, mit Gotteshäusern, die in der Regel die ältesten Gebäude im Dorf und in vielerlei Hinsicht deren Mittelpunkt sind. Und K wie Küche, in der so vieles Altmarktypische und Familientraditionelle in den Töpfen köchelt, in Pfannen brutzelt und in Backröhren gart. Ein Buch also, das bei seinen Lesern rundum Geschmack auf Altmark machen soll.

Geht die Rechnung der Initiatorinnen des Buchprojektes auf, könnte daraus auch eine tolle Werbung für die Region werden. Ein Buch, das sich sowohl im eigenen Bücherschrank, als auch in Geschenkform auf Reisen geschickt, gut macht.

Doch vor dem Lesen kommt das Schreiben, zu dem Angela Nagel einlädt: "Jeder kann sich einbringen, unsere Landfrauen natürlich, und jeder der so ein bisschen Liebe zur Region hat." Willkommen sind wie gesagt alle Koch- und Backrezepte für traditionelle Gerichte, Kuchen und Torten, die in den Familien im Landkreis Stendal auf den Tisch kommen. Das dürfen, ja sollen gern auch Lieblingsgerichte sein, die schon die Oma gekocht hat, und die heute den Enkeln noch genauso gut schmecken.

Gern auch auf Plattdeutsch

Als großes Einstiegsthema stellen sich Sibylle Klug und Angela Nagel eine altmärkische Bauernhochzeit vor. Was wurde vor 50, 60 Jahren zu so einem Fest serviert, was vor 25 Jahren und was heute? Gibt es noch den klassischen Zuckerkuchen, der in lange Streifen geschnitten in den Tagen vor der Hochzeit schon an die Kinder im Dorf verteilt wurde, und welche Zutaten gehören hinein. Wie macht man einen altmärkischen Tiegelbraten? Nicht zuvergessen die Hochzeitssuppe, das Hühner-Frikassee und die Zitronenspeise.

Drum herum ranken sich garantiert viele Geschichten, Erinnerungen an Schönes oder Kurioses. Auch das ist willkommen, soll in diesem Buch seinen Platz finden. Geschichten, die gern auch auf Platt erzählt sein dürfen. Das gleiche gilt für alle anderen Rezepte, die auf den häuslichen Speisekarten stehen. Was verbinden Sie mit einem bestimmten Essen? Ist der Weihnachtsbraten mal durch den Topf gebrannt, oder wie war das mit den Bonbons aus der Pfanne? Gibt es die noch? Was kommt zu Ostern auf den Tisch, Fisch oder Lamm oder ganz etwas anderes? Buttercremetorte zum Geburtstag, die Stücke so riesig, dass man mehr als eines nicht essen konnte, wer kann sie heute noch backen?

Goldgelber Raps und Kopfweiden gehören dazu

Ganz viel Wert legen die Buch-Projekt-Landfrauen auf Bilder, solche, die zu den Geschichten gehören, solche aber auch, die für sich allein stehen. Schöne Dorfansichten, markante Gebäude oder die in allen vier Jahreszeiten herrliche altmärkische Landschaft. Knorrige Kopfweiden an einem kleinen Bach, der sich durch die Wiesen schlängelt. Ein Feld mit tausenden Sonnenblumen. Goldgelber Raps mit Windrädern am Horizont. Eine Kirchhofmauer aus Feldsteinen, in deren Fugen Gras wächst, der Holunderbusch hinterem Haus, Kühe auf der Wiese. Der Landkreis Stendal ist reich an solchen Bildern.

Apropos Bilder: Zur Verfügung gestellte Originale sollten mit den Adressdaten versehen werden, denn sie werden garantiert an ihre Besitzer zurückgehen.

Es kann ein sehr schönes Buch werden, hoffen Sibylle Klug und Angela Nagel auf viele Frauen und gern auch Männer, die ihnen dabei helfen, es zu schreiben. Wer das tun möchte, sollte nicht lang zögern und sich möglichst bis zum September bei:

Angela Nagel, Lindenstraße 16 in 39579 Belkau , E-Mail: angela@belkau.de, oder

Sibylle Klug, Volgfelder Dorfstraße 10 in 39576 Stendal, E-Mail: klug-volgfelde@t-online.de, melden.