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Kreisjugendfeuerwehrtag Kampfgeist unter lockeren Helmen

13 Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Landkreis waren am Sonnabend in Tangermünde dabei. Hier fand der Kreisjugendfeuerwehrtag statt - ein Wettkampftag, der seit 1996 fast jährlich stets in einem anderen Ort angeboten wird. Die Mannschaft aus Badingen wurde Gesamtsiegerin.

Von Anke Hoffmeister 29.06.2015, 03:12

Tangermünde l Oft sind die Handschuhe viel zu groß, der Plastikschutzhelm rutscht auf dem Kopf hin und her, der Halteriemen für den Kopfschutz baumelt vor den Augen oder der Helm fällt einfach mal runter, wenn kopfüber gearbeitet werden muss - und dennoch scheinen die meisten Mädchen und Jungen voll auf die Sache konzentriert. Zu beobachten war all das am Sonnabend während des Kreisjugendfeuerwehrtages in Tangermünde.

Geringere Teilnahme als in den Jahren zuvor

13 Jugendmannschaften aus dem Kreis waren hier um 9 Uhr am Bleichenberg zum Wettkampf angetreten. Die weiteste Anreise hatten die Mädchen und Jungen aus Beuster, das nördlich von Seehausen liegt. Mit Blick auf die Teilnehmerzahl sagte Sebastian Kempe, stellvertretender Wehrleiter von Tangermünde: "Das ist sehr, sehr wenig im Vergleich zu den Vorjahren." Als Grund nannte er unter anderem Terminüberschneidungen, obwohl das Datum für den Kreisjugendfeuerwehrtag in Tangermünde bereits zu Beginn des Jahres bekanntgegeben worden war. Einige Wehren hätten sich aber auch nicht angemeldet, weil sie mit den von der Versammlung der Kreisjugendwehren "beschlossenen veränderten Wettkampfbedingungen nicht einverstanden sind", erklärte Kempe.

Neben dem Löschangriff meisterten die kleinen Kameraden sechs weitere Stationen: Wissenstest, Erste Hilfe, Knotenkunde, Gerätekunde, Kugelstoßen, Schlauchrollen. Alles passierte unter den wachen Blicken der Kampfrichter. So verfolgten diese - analog zu Wettbewerben der Männer- und Frauenmannschaften - den Aufbau der Technik für den Löschangriff. Da fehlten einem kleinen Feuerwehrmann die Handschuhe. Bereits an der Startlinie stehend, musste er sie sich noch besorgen, fand sie aber vor Aufregung nicht. "Hier, nimm meine", sagte Olaf Bochmann aus Tangermünde. Das wurde gestattet.

Dabeisein ist alles

Der Startschuss fiel. Die Mannschaften liefen los. Doch irgendwie klappte an diesem Morgen das Kuppeln nicht. Der kleine Mann mit den geborgten Handschuhen hatte wohl nicht den besten Tag. Während die Kameraden mit den Schläuchen längst am Ende der Bahn angekommen waren, auf Wasser warteten, die Nachbarmannschaft ihre Wasserkanister bereits vom Sockel gespritzt hatte, lief hier noch immer kein Wasser. "Hauptsache, sie bringen den Lauf zu Ende", kam ein beruhigender Satz aus den Zuschauerrängen. Wenige Sekunden später füllten sich auch hier die Schläuche und die Kanister am Ziel fielen zu Boden.

Landrat Carsten Wulfänger hatte zusammen mit Amtsleiterin Birgit Herzberg diesen Kreisjugendfeuerwehrtag eröffnet - nicht zum ersten Mal. "Machen wir es wie jedes Jahr und eröffnen den Wettkampf mit einem einfachen ,Gut Schlauch`", rief er den Mädchen und Jungen zu. Er dankte Eltern und Jugendwarten für deren Unterstützung, die Förderung der Interessen auf diesem Gebiet. Immerhin hat der Landkreis Stendal mehr als 600 Mitglieder in Jugendfeuerwehren, mehr als 200 von ihnen sind weiblich.

Birgit Herzberg lobte das frühe Aufstehen aller Teilnehmer an einem schulfreien Tag mit einem "Respekt".

Erstmals eine Prämie für das beste Verhalten

Erstmals wurde bei einem Kreisjugendfeuerwehrtag das Verhalten der Mannschaften mitbewertet und belohnt. Die dafür in Aussicht gestellte 50-Euro-Prämie ging wie der Wanderpokal an den Gesamtsieger des Wettbewerbs - an die Mädchen und Jungen aus Badingen.