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Verbandsgründer Vater der Stendaler Gartenfreunde

Von Egmar Gebert 09.07.2015, 03:05

Die Gemeinschaftsaktion des Gartenfreunde-Kreisverbandes und der Volksstimme bietet in jedem Jahr auch Gelegenheit, besondere Menschen vorzustellen. Gerhard Peters ist ein solcher, denn er hat den Verband im Landkreis Stendal federführend gegründet und diesen Wettbewerb vor mehr als 20 Jahren mit aus der Taufe gehoben.

Tangermünde/Stendal l Dass es den Kreisverband der Gartenfreunde ohne Gerhard Peters heute nicht gäbe, wäre vielleicht etwas viel der Spekulation. Unbestritten ist jedoch, dass dessen Geburtsstunde ohne Peters nicht schon im Dezember 1990 geschlagen hätte. Und Fakt ist auch, dass es mit der Gründung des Gartenfreunde-Landesverbandes nicht ganz so schnell gegangen wäre, hätte der Tangermünder Gerhard Peters nicht in jener turbulenten Zeit das Heft des Handelns in die Hand genommen.

"Und das war klar: Wir gründen einen eigenen Verband."

Wenn er heute davon spricht, klingt das allerdings ziemlich unspektakulär: "Im Herbst 1990 haben sie in Berlin beschlossen, den VKSK (Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter; Anm. d. Red.) aufzulösen. Die Mitglieder waren aber nun mal immer noch da in den Sparten und Vereinen. Da gab es nicht viel zu überlegen. Uns war schnell klar: Wir gründen einen eigenen Verband. Also haben wir die Vereine zusammengenommen und das so beschlossen. Im Dezember wurde der Kreisverband der Gartenfreunde in der Stendaler Gaststätte Kuja- wianka gegründet." Gerhard Peters spricht bewusst von "wir". Zwar war er als ehemaliger VKSK-Kreisgeschäftsführer - zwei Jahre zuvor hatte Peters die Stelle beim VKSK angenommen - derjenige, bei dem die Fäden der Verbandsgründung zusammenliefen, und auch treibender Motor. Doch allein war er nicht, nennt stellvertretend für die Mitstreiter von damals die Stendaler Gartenfreunde Weinstrauch und Gertrud Herrmann. Auch sie gehörten zu den Gründern des Gartenfreunde-Kreisverbandes Stendal, des ersten im Land.

Apropos Land: Den sachsen-anhaltischen Landesverband der Gartenfreunde gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. "Wir gehörten also nirgends dazu", erinnert sich Gerhard Peters, der Bauernsohn aus Bellingen, der später Agraringenieur wurde und als solcher 27 Jahre Chef der LPG Pflanzenproduktion in Tangermünde war. Als Mann, dessen Leben die Arbeit in der Landwirtschaft von Kindesbeinen an geprägt hatte, prägte er nun die Entwicklung des Gartenfreunde-Kreisverbandes und auch des Landesverbandes, bei dessen Gründung Gerhard Peters wieder mit am Tisch saß. Eine spannende Zeit sei es gewesen, aber problembeladen? Das nicht. "Wir wussten ja, was wir wollten, waren vorher Kleingärtner und waren es jetzt immer noch."

Bis 2002 stand Gerhard Peters an der Spitze des Gartenfreunde-Kreisverbandes, war noch mit 72 Jahren dessen Geschäftsführer. Warum so lange? "Die wollten mich einfach nicht gehen lassen", sagt er mit einem Lächeln. Komm, mach noch ein Jahr weiter, bat ihn der Kreisvorstand, als Werner Peters das Rentenalter erreicht hatte. Aus dem einen wurden schlussendlich sieben Jahre. Und auch heute ist er längst noch nicht außen vor, wird zu Jahresversammlungen eingeladen, ist Ehrenmitglied des Gartenfreunde-Kreisverbandes, wird hier und da um Rat gefragt.

Am 20. Mai dieses Jahres sagte der Landesverband der Gartenfreunde auf besondere Weise dankeschön. Er würdigte Gerhard Peters mit dem Silbernen Ehrenzeichen. Es war der Tag, an dem Gerhard Peters seinen 85. Geburtstag feierte. "Die goldene Ehrennadel vom Land habe ich auch schon. Mehr geht nicht", freut er sich noch immer über die Anerkennung. Unterschrieben ist die Urkunde übrigens vom Gartenfreunde-Landesvorsitzenden Peter Riebeseel.

Und auch das zaubert Gartenfreunde-Gründervater Peters ein Lächeln ins Gesicht: "Den kenne ich schon seit der Zeit, als er bei mir Vorsitzender war, in einem der Borsteler Gartenvereine."