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Amerikanische Dozenten zu Gast in der Behinderteneinrichtung Chausseehaus US-Studenten unterstützen therapeutisches Reiten

Von Doreen Schulze 08.04.2011, 06:29

Werden in der Behinderteneinrichtung Chausseehaus Hassel bald Studenten aus North Carolina ihr Praktikum absolvieren? Unwahrscheinlich erscheint dies nicht. Am Mittwochnachmittag schauten sich zwei US-Dozenten den Bereich Reitförderung der Behinderteneinrichtung an.

Chausseehaus. Bei der Behandlung von seelischen Erkrankungen oder Behinderungen spielt die Therapie mit Tieren zunehmend ein Rolle. Auch die Behindertenwohn- und -förderstätte Chausseehaus Hassel setzt auf diesen Therapieansatz.

So ist derzeit eine Reitförderung im Aufbau. Etwas abseits vom eigentlichen Standort befinden sich die Pferdeställe und Reitanlagen. Eine ehemalige Scheune wurde zur Reithalle umgebaut. Wie die Geschäftsführerin der Behinderten-Förderstätte, Elke Klaus-Harlfinger, informierte, ist angedacht, dass auch andere Einrichtungen die Gegebenheiten nutzen können.

Welche Gegebenheiten zur Reitförderung in Chausseehaus vorliegen und wie dort gearbeitet wird, sahen sich am Mittwoch Dr. Katherine Pasour und Michael Mc Gee von der Lenoir Rhyne University in North Carolina an. Beide begleiten in North Carolina reitgestützte Therapien mit Kindern.

Praktikum im Reitstall für ein ganzes Semester

Dr. Katherine Pasour und Michael Mc Gee können sich vorstellen, dass Studenten ihrer Universität in Chausseehaus ein Praktikum machen. Speziell handelt es sich dabei um Studenten, die Sport beziehungsweise Gesundheitswissenschaften studieren. Dr. Pasour sprach davon, dass Interessenten für eine Woche in Chausseehaus bleiben oder sogar für ein ganzes Semester. Ob diese Idee in die Tat umgesetzt wird und wenn ja, ab wann die ersten amerikanischen Studenten ihr Praktikum in Chausseehaus absolvieren, ist noch nicht geklärt.

Am Mittwoch nahmen die Hochschuldozenten erste Eindrücke aus der Einrichtung mit. Erstes Fazit von Dr. Katherine Pasour und Michael Mc Gee: "Es ist hier wundervoll. Die Menschen sind höflich. Und es ist sehr beein- druckend, wie hilfreich und zuvorkommend alle sind, auch wenn es Sprachbarrieren gibt."

Der Kontakt in die Altmark und schließlich zur Einrichtung Chausseehaus kam über einen Studenten der Lenoir Rhyne University zustande. Er unterrichtete im Stendaler Hildebrandt-Gymnasium Sport.

Lutz Riebold, Mitarbeiter im Bereich Reitförderung, führte die amerikanischen Gäste über das Gelände. Als Dolmetscherin fungierte Barbara Horak, pädagogische Leiterin der Einrichtung. Riebold erläuterte die baulichen Gegebenheiten in der Reithalle. So zeigte er die Galerie, von der aus die Bewohner, die noch Berührungsängste zu den Pferden aufweisen, erst einmal aus sicherer Distanz zusehen können, wie ihre Mitstreiter auf dem Pferderücken zurechtkommen. "Die Therapie mit Pferden ist ideal, um Balance und Kontaktfähigkit herzustellen. Die Reiter bauen eine Bindung zum Tier auf", so Riebold.

Balance und Teamgeist auf Bellas Rücken

Für die Reitförderung stehen derzeit vier Haflinger im Stall, Bella und Bonny sowie Nestor und Napoleon. Haflinger sind Pferde, die besonders gut für das therapeutische Reiten geeignet sind. Außerdem gibt es zwei Deutsche Reitponys in Chausseehaus: Max und Moritz.