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Stendaler Jugendliche in Endrunde des Jütting-Musikschulpreises / Michael Hentschel "Dabei sein ist großer Erfolg"

Von Nora Knappe 15.03.2011, 05:33

29 Kinder und Jugendliche aus ganz Sachsen-Anhalt wetteiferten am Sonntag um die Gunst einer hochkarätig besetzten Jury beim Jütting-Musikschulpreis. Es ging um ingesamt 3600 Euro Preisgeld. Auch Stendaler Musikschüler schafften es in die Endrunde.

Stendal. Traurig, dass es nicht für einen Preis gereicht hat? "Ganz und gar nicht", sagt Michael Hentschel vom Musikalischen Beirat der Jütting-Stiftung. Im Gegenteil: "Ich bin rundum zufrieden und finde es einen großen Erfolg, dass eine relativ kleine Musikschule wie die Stendaler in der Endrunde vertreten ist. Ich hoffe, unsere Teilnehmer sehen das auch so."

Sebastian Sörgel am Klavier sowie Tabiha Harzer, Carolina Stein, Lukas Oesemann und Carl Richard Otto Edler im Querflötenquartett vertraten die Stadt Stendal am Sonntag im Endrundenvorspiel der 15. Auflage des Jütting-Musikschulpreises. Sie erhielten zwar keinen der begehrten Geldpreise, wurden von der Jury – bestehend aus vier Professoren und Dozenten aus Weimar und Berlin – aber belobigt.

Die Konkurrenz war stark: Neben drei Kreismusikschulen waren auch Schüler vom Konservatorium Magdeburg und des Landesmusikgymnasiums Latina Halle dabei. Freitag und Sonnabend wurde in den Vorrunden bereits eine Auswahl getroffen, so dass 15 Solisten und Ensembles übrig blieben. Die Pianisten, Streicher, Bläser und Akkordeonisten mussten Stücke aus mehreren Epochen spielen. Spezifisch an diesem Wettbewerb sei, so Hentschel, dass die Bewertung ungeachtet von Alter oder Instrument erfolge. "Da ist es schwer, eine Vergleichsbasis zu finden, zumal alle, die hier mitmachen, ja schon zu den sehr Guten gehören."

Ob sehr gut oder gut – wer sich am Sonntagvormittag den musikalischen Genuss gönnte, den die jungen Talente im Alter von 7 bis 18 Jahren schufen, bekam einfach ein Konzert der Extraklasse geboten. Die Schüler ließen sich von Nervosität, Blitzlicht und kritischen Jury-Blicken nicht beirren. Sie spielten voll Hingabe und zeigten nicht nur, dass sie hohe Ansprüche erfüllen können, sondern dass ihnen die Musik Spaß macht und sie ganz eins werden mit ihren Instrumenten.

Dass abseits von "Jugend musiziert" ein ganz ähnlicher Wettbewerb ausgetragen wird, hat vor allem den einen Grund: Das Stifter-Ehepaar Hans und Eugenia Jütting wollte, dass nicht nur herausragende Musikstudenten gefördert werden, sondern auch der jüngere musikalische Nachwuchs. Michael Hentschel sieht den Wettbewerb zum Musikschulpreis als eine Art Generalprobe für den Landeswettbewerb von "Jugend musiziert" Ende März. Qualitativ habe der Jütting- Musikschulpreis aber einen höheren Anspruch.

Das spiegelt sich auch in den Preisgeldern von insgesamt 3600 Euro wider. Die drei ersten Plätze, verbunden mit einem Preisgeld von je 600 Euro, belegten das Klarinettenduo Moritz Schmeier und Leonhard Schwarz aus Wolmirstedt, Robert Bily (Klavier) von der Latina in Halle und Kilian Scholla (Klavier) von der Kreismusikschule des Salzlandkreises.