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Bucher sammeln 438 Unterschriften für Erhalt ihrer Tagesstätte / Kerstin Ihrke erfreut über Aussage von Bürgermeister Opitz Zwei, drei Jahre erst einmal sicher

Von Anke Hoffmeister 20.05.2011, 06:28

Die Bucher Kindertagsstätte Roland soll eine Zukunft haben. Deshalb kämpfen die wenigen Eltern der kleinen Einrichtung um deren Erhalt. Innerhalb weniger Tage trugen sie mehr als 400 Unterschriften zusammen und überreichten sie Tangermündes Bürgermeister Rudolf Opitz.

Buch. Als Kerstin Ihrke vor wenigen Jahren nach Buch zog, hätte sich nicht geahnt, dass sie eines Tages zusammen mit anderen jungen Eltern um den Erhalt der Kindertagesstätte im Dorf kämpfen muss. Die junge Frau, Mutti des kleinen Jan, stammt aus Mecklenburg. Während eines Feuerwehrwettkampfs auf der Insel Poel hatte sie ihren heutigen Mann kennengelernt, zog mit ihm in die Altmark. Vor anderthalb Jahren wurde Söhnchen Jan geboren. Für die jungen Eltern ist es ein Segen, dass es direkt in Buch eine Kindertagesstätte gibt. Denn beide sind in Vollzeit beschäftigt. Kerstin Ihrke arbeitet zudem in Schichten. Erst in dieser Woche musste die Oma des kleinen Jan am Nachmittag einspringen, holte ihn aus der Kita ab, da seine Eltern es nicht rechtzeitig geschafft hätten.

Solange die Tagesstätte existiert, ist das möglich, können auch andere Großeltern helfen. Doch Kerstin Ihrke mag sich nicht ausmalen, was passiert, wenn die Tagesstätte wirklich geschlossen wird.

Das Thema ist aktuell. Grund: Mit Beginn des nächsten Schuljahres im August werden nur noch zehn Mädchen und Jungen die kleine Einrichtung besuchen. Bei dieser Kinderzahl ist ein kostendeckendes Arbeiten nicht möglich. Das hatte Amtsleiterin Birgit Herzberg während einer Ausschusssitzung deutlich gemacht. So schnell wollen sich die Bucher jedoch nicht den Zahlen ergeben. Auch Ortsbürgermeister Günter Rettig hat dem Rotstift den Kampf angesagt, will zusammen mit den Erzieherinnen der Tagesstätte und den Eltern um den Erhalt kämpfen.

Erster Schritt: Günter Rettig und Kita-Leiterin Margot Lohse entwarfen zusammen einen Handzettel. Damit wollen sie werdende oder junge Eltern in der Region aufmerksam machen auf die moderne Einrichtung mit dem großzügigen Außenbereich.

Der zweite Schritte: Die Eltern sammelten Unterschriften für den Erhalt der Kita. 438 bekamen sie. Kerstin Ihrke und Silvia Drews überreichten diese vor einer Woche an Bürgermeister Rudolf Opitz. Kerstin Ihrke: "Herr Opitz war sehr nett zu uns. Außerdem hat er gesagt, dass wir uns die nächsten zwei bis drei Jahre keine Gedanken machen müssen."

Tag der offenen Tür am nächsten Freitag

Und der dritte Schritt: Mit einem Tag der offenen Tür wird sich die Kita Roland nächsten Freitag jungen oder künftigen Eltern vorstellen. Ab 12 Uhr darf hinter die Fassade der 20 Jahre alten, aber in den vergangenen Jahren aufwendig sanierten Tagesstätte geschaut werden. Wer noch einen Betreuungsplatz für sein Kind sucht, dem stehen hier freie Kapazitäten zur Verfügung. "Durch die Zusammenarbeit mit dem Elbezentrum und die natürliche Umgebung fördern wir das ökologische Bewusstsein der Kinder. Sie lernen, Natur zu achten und mit ihr zu leben", nennt Ortsbürgermeister Günter Rettig einen Vorzug der Kindertagesstätte. Außerdem sind die Betreuungsgebühren in dieser Einrichtung auf der Grundlage des Gebietsänderungsvertrages zwischen Buch und Tangermünde bis Ende 2014 noch geringer als in Einrichtungen der Stadt.