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Erste Feierstunde der diesjährigen Jugendweihe im Tanzzentrum Stendal mit den Hansestadtschülern Geschafft: Jugendliche überwinden den ersten Schritt vom Du zum Sie

Von Katrin Wurm 12.04.2010, 04:52

500 Jungen und Mädchen werden in diesem Jahr an 32 Jugendweihe-Feierstunden in der Altmark teilnehmen. Den Auftakt gab es am Sonnabend im Tanzzentrum in Stendal. Da fand die " heiße Phase " mit den langen Vorbereitungen für die aufgeregten Schüler ein Ende, und sie wurden symbolisch in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen.

Stendal. Mit einem Kribbeln im Bauch einen Schritt weiter im Leben gehen. Das ist die Jugendweihe. Auch in diesem Jahr erfreut sie sich größter Beliebtheit.

Den Anfang machten am Sonnabend früh um 9 Uhr die Komarow-Sekundarschule, die Sekundarschule Comenius und die Förderschule Pestalozzi. Im ehmaligen Raw-Kultursaal, dem jetzigen Tanzzentrum, gingen die 14-Jährigen den ersten Schritt zum Erwachsenwerden.

In schicken Kleidern, eleganten Hosenanzügen und mit tollen Frisuren konnten es die Mädchen und Jungen kaum erwarten, nun endlich geweiht zu werden. Doch vorher gab es noch ein buntes Programm für die aufgeregten Schüler und natürlich die nicht minder aufgeregten Eltern, Großeltern und Geschwister.

Musikalische Untermalung mit harmonischen und melodischen Klängen und teilweise spanischem Akkustik-Pop boten Jane Maturel und Band.

Das Tanzzentrum Stendal begeisterte mit vielen unterschiedlichen Darbietungen. So schwangen die Tänzer zu Rock ‘ n ‘ Roll, aktuellem Pop und Lateinamerikanischen Sounds die Hüften und waren mit ihren bunten Kostümen ein zusätzlicher Genuss für die Augen.

Die Festansprache hielt die stellvertretende Präsidentin des Landtages Sachsen-Anhalt, Dr. Helga Paschke. Sie gab den Jugendweiheteilnehmern viel mit auf dem Weg. " Es ist nun der Schritt vom Du zum Sie, den ihr überwinden müsst. Das ist nicht immer ganz einfach, aber mit der Unterstützung eurer Familie werdet ihr das meistern ", erklärte sie.

" Das Wort haben immer noch die Eltern. "

Aber auch ein paar brauchbare Wünsche gab sie den 14-Jährigen mit auf den Weg : " Ich hoffe für euch das Beste, und ich wünsche euch morgen früh einen nicht allzu großen Kater ", meinte sie schmunzelnd.

Mandy Schild, die für die Jugendlichen sprach, resümierte das Leben der jungen Erwachsenen. " Mit 14 ist man bereits über das Gröbste hinweg. Mit 14 hat man ja schon wieder mit dem Rauchen aufgehört ", erklärte sie und hatte damit die Lacher auf ihrer Seite.

Horst Dopslaff, Stendaler Regionalverbandsleiter der Interessenvereinigung Jugendweihe, hatte dann aber die Fäden in der Hand, als es endlich soweit war, die Jugendlichen auf die Bühne zu holen und ihnen zu gratulieren. Doch er machte auch klar, das die Urkunden- und Bücherübergabe nicht gleich dazu berechtigte, die völlige Obrigkeit über Eltern und Schule zu haben. " Ihr könnt zwar mehr im Haushalt helfen, aber das Wort haben immer noch die Eltern ", meinte er lachend.

Eins war klar, die Jugendweihe war wieder durch ein buntes und abwechslungsreiches Programm bestimmt, doch der erhobende Zeigefinger für Loyalität und Ehrgeiz spielt immer eine Rolle.

Während der ersten drei Feierstunden am Sonnabend haben ab 9 Uhr neun Schulen an der Jugendweihe teilgenommen. Neben den Stendaler Gymnasien und Sekundarund Förderschulen hat auch die Sekundarschule Bismark im Tanzzentrum Stendal ab 13 Uhr die Mädchen und Jungen einen Schritt näher zum Erwachsensein geschickt.