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Neustrukturierung der Buslinien bleibt in der Diskussion Stadträte ziehen sich Konzept noch einmal auf den Tisch

Von Reinhard Opitz 03.09.2009, 05:01

Die Neugestaltung der Stadtbuslinien ab 2011 ist umstritten. Das vom Stadtentwicklungsausschuss mit knapper Mehrheit beschlossene Konzept wird auf Antrag der CDU noch einmal im Hauptausschuss diskutiert und soll dem Stadtrat zur endgültigen Abstimmung vorgelegt werden.

Stendal. Schicke kleine Midi-Busse, behindertengerecht und emissionsarm, 20 bis 30 Fahrgäste fassend, kurven durch die zum Teil engen Straßen der Stadt und verbinden die äußeren Stadtteile direkt und bequem mit dem innersten Kern. Sie bedienen die zentalen Umstiegsstellen am Bahnhof und am Winckelmannplatz mindestens im 30-Minuten-Takt. Borstel, Wahrburg, Süd und Südost sind zumindest in der Hauptverkehrszeit wieder an Linien mit festem Takt angeschlossen, ebenso die Altmark-Oase. Rufbusse beschränken sich auf verkehrsarme Zeiten. Die Stendaler fahren wieder gern per Bus zum Einkaufen ins Stadtzentrum, müssen sich keinen Parkplatz suchen und dürfen sich beim Bummeln auch mal ein Bierchen genehmigen.

Diese schöne Vision haben die Stadtväter in ein neues Busverkehrskonzept gegossen, das 2011, wenn der Landkreis die Konzessionen für den Öffentlichen Personennahverkehr ( ÖPNV ) neu vergeben hat, in Kraft treten soll. Der Ausschuss für Stadtentwicklung hatte den Netzentwurf des städtischen Planungsamts – nach vorheriger Beratung mit den Fraktionsvorsitzenden – im August als letzte Instanz mit knapper Mehrheit beschlossen. Doch nun wollen sich die Stadträte das Konzept noch einmal auf den Tisch ziehen. Auf Antrag von Dr. Jörg Böhme ( CDU ) soll es in einer der nächsten Sitzungen des Hauptausschusses erneut diskutiert und schließlich im Stadtrat entschieden werden. Dazu soll auch der Landkreis als ÖPNVTräger eingeladen werden, um, so regte SPD-Fraktionsvorsitzender Reiner Instenberg an, das Ausschreibungsverfahren und die mögliche Rolle der Stadt dabei zu erläutern.

Dreh- und Angelpunkt des neuen Konzepts ist der Winckelmannplatz im Herzen der Altstadt, der als Rendezvouspunkt dienen soll. Dort sollen sich die vier in ihrer Linienführung stark veränderten Stadtbuslinien treffen. Die baulichen Voraussetzungen für einen solchen zentralen Umsteigeplatz müssen jedoch noch geschaffen werden. Ob der Winckelmannplatz bis Ende 2010 neugestaltet sein wird, erscheint fraglich. Der Sperlingsberg und der Bahnhof bleiben wichtige Knotenpunkte des Stadtbusverkehrs. Die Stadtbusse sollen besser als jetzt mit den Überlandlinien und der Bahn verknüpft werden.

Die bisherigen ÖPNV-Konzessionen im Landkreis laufen in diesem beziehungsweise im nächsten Jahr aus und werden neu vergeben. Der Landkreis will sie noch in diesem Jahr in drei Losen – zwei für den Überland- und eines für den Stadtbusverkehr – ausschreiben.