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Amtseinführung für Propst Christoph Hackbeil als Regionalbischof Seit Sonnabend ist Stendal Bischofssitz

Von Martin Rieß 13.07.2009, 07:02

Stendal ist jetzt Bischofssitz. Am Sonnabend ist Christoph Hackbeil in das neu geschaffene Amt des Regionalbischofs für den Propstsprengel Stendal-Magdeburg eingeführt worden. Zwischen Altmark und Harz wird er in Zukunft Landesbischöfn Ilse Junkermann kirchenpolitisch und öffentlich vertreten. Da er allerdings auch die erste Pfarrstelle in St. Nikolaus innehat, ist der alte Dom die derzeit jüngste Bischofskirche in Deutschland.

Stendal. " Da haben wir lange dran gearbeitet ", scherzte Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz vor Beginn des Festgottesdienst mit Blick auf den Stendaler Dom St. Nikolaus. Der ist in seiner heutigen Gestalt bereits im 15. Jahrhundert gebaut worden, in diesem Jahr wird er nun also mit der Ansiedlung des Regionalbischofs zu einer Bischofskirche. Mit der feierlichen Amtseinführung ist der Stendaler Propst Christoph Hackbeil jetzt Regionalbischof und damit zuständig für weite Teile im Norden des Landes Sachsen-Anhalt zwischen Altmark und Harz.

In seinem Grußwort im Anschluss an die Einführung in der Stendaler Marienkirche schlug Schmotz dann jedoch auch ernsthaft-feierliche Töne an : Dass ihm die hohe Bedeutung der Wahl Stendals zum Sitz des Regionalbischofs sehr wohl bewusst sei. Und legte dann doch wieder scherzhaft nach : " Besonders freut mich ja, dass der neue Propstsprengel den Namen Stendal-Magdeburg trägt. " Das wohl nicht zuletzt mit Blick auf die Hochschule, die einen ihrer beiden Standorte in der Hansestadt hat – und eben " Hochschule Magdeburg-Stendal " heißt.

" Lernen Sie die

Altmark mit dem

Fahrrad kennen !"

In seinem Volksstimme-Interview hatte Propst Christoph Hackbeil erklärt, dass er einen Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit den Kommunen setzen möchte. Oberbürgermeister Klaus Schmotz knüpfte daran an und antwortete : " Da rennen Sie bei uns offene Türen ein !" Zwei Punkte für diese Zusammenarbeit nennt das Stendaler Stadtoberhaupt dazu : die Bildung und mangelnde Werte. " Selbst wenn heutzutage oft der Eindruck entstehen mag, dass wir in einer Welt des Überf usses leben – dieser Eindruck täuscht über vieles hinweg ", erklärte Klaus Schmotz.

Ein Vorgänger von Christoph Hackbeil im Propstamt ist Dr. Eberhard Schmidt – von 1980 bis 1994 war er im Sprengel Altmark tätig und damit zuständig für die beiden Kirchenkreise Salzwedel und Stendal. Er mahnte seinen Nachfolger Christoph Hackbeil, mit Hinweis auf die Größe seines Zuständigkeitsgebiets den Blick nicht nur nach Süden – nach Magdeburg und Erfurt – zu richten, wo mit Landesbischöfn und Kirchenverwaltung die Zentren der neu gegründeten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland sind.

" Lernen Sie die Altmark zu Fuß und mit dem Fahrrad kennen ", ermunterte der 80-jährige Schmidt. Dass er das ernst meint, zeigte sein Geschenk für Christoph Hackbeil : Eine Fahrradkarte für die Region. Wenngleich die se es Hackbeil kaum ermöglichen wird, es Schmidt gleichzutun : Der hatte vor seinem Amtsantritt 1980 viele Kirchen seines Sprengels mit dem Fahrrad angefahren – in Begleitung seiner Frau und incognito. Christoph Hackbeils Einsatzgebiet dürfte dafür viel zu groß sein. Zudem ist er für geheime Ausfüge viel zu prominent.