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Maike Schymalla erklärt die Musik 12 Töne auf der Leiter

02.01.2012, 09:25

Auch aus der Musik ist die Zahl 12 nicht wegzudenken. In der abendländischen Musik setzen sich die Tonleitern der beiden Tongeschlechter Dur und Moll aus zwölf Halbtönen zusammen.

Auf dem Klavier, so erklärt Stendals Musikschulleiterin Maike Schymalla, könne man dieses System besonders gut erkennen. "Die Töne einer Oktave von c bis h sind zusammen genau zwölf Tasten." Und diese zwölf Töne sind die Grundlage für alle Musik vom frühesten Mittelalter bis zur Popmusik der Neuzeit. Einer der Ersten, der Orgelmusik nach diesem System in Noten aufgeschrieben hat, war Adam Ileborgh, nach dem die Stendaler Musik- und Kunstschule benannt ist. "Vor ihm und seinen Zeitgenossen wurde Musik nur mündlich überliefert", erklärt Schymalla.

Nicht zu verwechseln mit dieser musiktheoretischen Grundlage ist die Zwölf-Ton-Musik, richtiger: Zwölf-Ton-Technik. "Das ist eine Kompositionstechnik, die Arnold Schönberg erfunden hat", sagt Maike Schymalla. Wichtige Vertreter waren auch Alban Berg und Anton Webern. "Das war eine völlig neue Art zu komponieren." Ein Ton darf sich dabei erst wiederholen, wenn alle anderen schon gespielt wurden. "Damit hat Schönberg einen radikalen Schnitt in der Musik gemacht. Es war ein Weg, etwas extrem Neues zu schaffen." Aber die heutige Musik basiere auf dieser Technik nicht.

Die abendländische Musik mit ihren zwölf Grundtönen, sagt die Musikschulleiterin, bilde die hiesige Hörtradition ab. "In Asien gibt es da ganz andere Hörgewohnheiten, dort gibt es zum Beispiel auch Vierteltöne."