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"Stärken vor Ort" / Schüler der Komarow-Schule erhalten Gitarrenunterricht Fingerübungen und ein neuer Akkord

Von Eva Wildermuth 28.05.2010, 05:17

Ein paar einfache Akkorde, das gewisse Gefühl für den richtigen Takt; und schon kann man ganz gute Lieder spielen – diese Erfahrung machen die Schüler der Sekundarschule "Wladimir Komarow". Im Rahmen des Programms "Stärken vor Ort" erhalten sie einmal wöchentlich Gitarrenunterricht.

Stendal. Fingerübungen zum Aufwärmen, ein neuer Akkord. Doch noch wird etwas zögerlich an den Saiten der Gitarre gezupft und die Finger landen immer wieder in den falschen Bünden des Gitarrenhalses – aber schon ein altes Sprichwort besagt: "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen".

"Gitarre spielen ist reine Übungssache", sagt Mathias Ziegelski, der in der Musikschule von Frank Wedel angestellt ist, und er ist sich sicher: "Wenn ihr fleißig übt, dann bekommt ihr das alle hin."

Seit nunmehr vier Wochen kann der 30-Jährige insgesamt 13 Schüler der Stendaler Sekundarschule "Wladimir Komarow" im Gitarrespielen unterrichten. Bezahlen müssen die Jugendlichen für die einmal wöchentlich stattfindenden Musikstunden nichts – dank des Programms "Stärken vor Ort" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Bereits zum wiederholten Mal kann die Stadt Stendal auf die finanzielle Unterstützung aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zugreifen und damit zehn Mikroprojekte durchführen. Diese Kleinstvorhaben befassen sich vor allem mit sozial benachteiligten oder behinderten Menschen, mit der Integration von Migranten, der Gleichstellung der Geschlechter und einer Verbesserung im Bildungsbereich.

Eines dieser geförderten Mikroprojekte ist Frank Wedels "Instrumentenfabrik", die mit über 6000 Euro unterstützt wird.

Musik verbindet

Mit dem aktiven Umgang mit Kunst und Musik soll eine Stärkung des Selbstwertgefühls und der Leistungsbereitschaft der Jugendlichen sowie die Integration in das soziale Umfeld einhergehen. Musik verbindet die Menschen – ganz egal, welch kulturellem Kreis sie angehören oder aus welcher wirtschaftlichen Situation sie kommen. Zudem ist Musizieren eine sinnvolle Freitzeitbeschäftigung.

Und vielleicht spielen die Jugendlichen der Komarow-Schule später in einer Band. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg: Mathias Ziegelski bringt seinen Schülern, die über keinerlei Vorkenntnisse verfügen, gerade ihren dritten Akkord bei. Doch auch mit diesen wenigen Griffen lassen sich schon ganze Lieder spielen – so wie "Marmor, Stein und Eisen bricht", das auch gleich einstudiert wird.

Mit einem Schmunzeln meint Ziegelski: " Später können wir dann auch coole Sachen spielen."