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Angriff auf Verkaufshalle und Wohnsitz des Inseler Ortsbürgermeisters Alexander von Bismarck Farbanschlag auf das Döbbeliner Schloss

Von Lion Grote 28.07.2012, 05:18

Döbbelin l Großer Schreck am frühen Morgen. Beim morgendlichen Rundgang entdeckte die Haushälterin Alexander von Bismarcks am Döbbeliner Schloss Schmierereien. Die Frontseite des Familiensitzes des Inseler Ortsbürgermeisters wurde über Nacht mit weißer Lackfarbe bespritzt. Wahrscheinlich geht es auch bei diesem Angriff um den Konflikt um die beiden ehemaligen Sexualverbrecher in Insel, für deren Wegzug sich von Bismarck einsetzte.

Die Täter verschafften sich vermutlich über den Schlosspark Zugang zum Gelände. Dort verteilten sie Farbe auf Blumen und Pflanzen, warfen offenbar Farbbeutel an die Fassade und beschmierten Türen und Fenster. Nur einige Meter weiter an der Bundesstraße 188 wurde auch eine Verkaufshalle von "Bismarck\'s Weihnachtswelt" attackiert. Unbekannte schmierten Parolen wie "Keine Insel für Nazis" oder "Bismark halts Maul" an die Schaufenster -- für jeden Autofahrer sichtbar. Alexander von Bismarck selbst hielt sich zum Tatzeitpunkt in Bayern auf, machte sich aber auf den Heimweg, um die Schäden selbst zu begutachten. "Da waren eindeutig kriminelle Leute am Werk, die das Thema Insel wieder anheizen wollen", sagte von Bismarck im Gespräch mit der Volksstimme. Er ist sich sicher, "aus Insel kommen solche Angriffe nicht". Vielmehr glaubt er an einen links-autonomen Hintergrund. "Wir haben die ja schon bei den Demonstrationen in Insel erlebt", sagte von Bismarck. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, schätzt den Schaden auf mehrere 10000 Euro. Am Donnerstag erhielten die Bewohner von Insel zudem einen gefälschten Brief mit der Unterschrift von Bismarcks. Darin heißt es: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Männer in unserem Ort bleiben. Es wird erst Ruhe geben, wenn die Straftäter weg sind." Der Brief endet mit der Aufforderung: "Wir sollten uns nicht von unserer Entschlossenheit, diese Männer aus unserem Dorf zu vertreiben, abbringen lassen. Insel ist kein Therapie-Dorf!" In beiden Fällen hat von Bismarck Anzeige erstattet. "Was passiert, ist nicht in Ordnung. Das schießt weit über das Ziel hinaus", sagte er. Die Anschläge und der Brief sind für Alexander von Bismarck auch ein weiterer Beweis für die notwendige Hilfe aus Magdeburg. "Wir alleine sind mit der Situation einfach überfordert."