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Jahreshauptversammlung in Dodendorf Die Wehr ist 24 Stunden einsatzbereit

Von Yvonne Heyer 22.02.2011, 05:37

24 Stunden am Tag einsatzbereit zu sein, kann nicht jede Wehr von sich behaupten. Doch die Dodendorfer können es. Die Kameraden um Wehrleiter Jens Lohe sind eine schlagkräftige Truppe und konnten am vergangenen Wochenende auf der Jahrehauptversammlung eine sehr positive Bilanz ziehen.

Dodendorf. Sehr professionell wissen die Kameraden der Feuerwehr Dodendorf ihre Jahreshauptversammlung aufzuziehen. Laptop, Beamer, Powerpointpräsentation frischen den Jahresbericht der aktiven Kameraden und der Jugendwehr auf. Wehrleiter Jens Lohe konnte zu Beginn der Jahreshauptversammlung Abschnittsleiter Kai Pluntke, Gemeindewehrleiter Marco Dahlke, Ernst-Wilhelm Jacob von der Gemeindewehrleitung und Ortsbürgermeisterin Beate Schulze begrüßen.

Viel Positives konnte der Wehrleiter in seiner Jahresanalyse berichten. Die Dodendorfer Wehr hat 18 Kameraden, darunter drei Frauen, die rund um die Uhr die Einsatzbereitschaft sichern. Und im vergangenen Jahr wurde wiederum viel für die Ausbildung der Kameraden getan. Kai Plunkte lobte später die hohe Zahl, es sind elf, an Atemschutzgeräteträgern. Das sei beachtlich, so der Abschnittsleiter. Im vierzehntägigen Rhythmus kommen die Kameraden zu den Dienstabenden zusammen. Allein 590 Stunden wurden 2010 für die theoretische Ausbildung gezählt. Rechnet man alle Stunden für Ausbildung, Einsätze, Lehrgänge, Einsatzübungen zusammen, dann kommt die Summe von 2187 Stunden zusammen. Hinzu kommen öffentliche Veranstaltungen wie die Grünkohlwanderung, Tag der offenen Tür oder gar Arbeitseinsätze am Schulungsraum oder am Gerätehaus.

"Die Malerarbeiten im Schulungsraum hat die Jugendwehr erledigt. Das habt ihr toll gestaltet, das sieht gut aus", lobte der Wehrleiter in seinem Rechenschaftsbericht.

Viermal rückten die aktiven Kameraden aus Dodendorf im vergangenen Jahr aus. Beim ersten Alarm am 14. März gab es nach dem Abbrennen von Gartenabfällen am Sülzehang eine starke Rauchentwicklung. Der Grundstückseigentümer wurde nochmals auf die Brennordnung der Gemeinde aufmerksam gemacht. Beim zweiten Einsatz am 30. August musste die Wehr Hilfeleistungen beim Austreten von chemischen Flüssigkeiten in einem Unternehmen im Osterweddinger Gewerbegebiet geben. Hier war es nach einer Havarie zu einem Chemieunfall gekommen. Schließlich gab es am 11. Oktober in der Sohlener Straße einen Wohnungsbrand. "Ohne Rauchmelder im Haus wäre die Sache böse ausgegangen", schätzte Jens Lohe am Sonnabend ein. Schließlich endete das Einsatzjahr tragisch. Bei einem Verkehrsunfall in der Ortslage Dodendorf, zu dem Kameraden ausrückten, kam eine Bürgerin ums Leben. "Bei diesem Einsatz ging unser Notstromaggregat kaputt. Bislang konnte kein neues beschafft werden", so Jens Lohe. Als Ersatz dient derzeit ein Gerät aus Osterweddingen.

Von der Ersten Hilfe bis zum Truppmann, Motorkettensägeführer, Gruppenführer oder Leiter einer Wehr haben die Dodendorfer Kameraden wieder viele Lehrgänge absolviert.

Mit dem Aufstellen einer Doppelgarage hat sich die Situation im Gerätehaus räumlich etwas entschärft, jedoch gibt es nach wie vor Sorgenfalten bei den Kameraden. Dafür sorgt die Tatsache, dass die sanitären Einrichtungen völlig unzureichend sind, Männer und Frauen keine getrennten Umkleideräume haben. Da die Wehr bislang kaum Chancen hat, ein neues Gerätehaus zu bekommen, schlugen die Kameraden vor, für den Anbau eines Sanitärbereiches eine Fläche hinter dem Gerätehaus zu nutzen. Allerdings wird diese Fläche derzeit von der Kindertagesstätte genutzt.

Die Dodendorfer Feuerwehr bekam im vergangenen Jahr eine neue Tragkraftspritze, eine Fox III. "Damit müssen wir uns noch intensiv beschäften und die Bedienung üben", erklärte der Wehrleiter.

Kritisch merkte Jens Lohe an, dass zu viele Lehrgänge gefordert sind, das Problem Führerschein nicht gelöst ist. Auch fehlen Ausgangsuniformen. Diese haben die Kameraden zum Teil schon aus eigener Tasche bezahlt.

"Ihr seid ein Partner, auf den man sich verlassen kann", lobte Gemeindewehrleiter Marco Dahlke. "Wir werden euch noch fester in die Ausrückeordnung der Gemeinde einbinden."

Tina Chrzan ist Feuerwehrfrau durch und durch und ihre Begeisterung gibt sie als Jugendwartin an den Feuerwehrnachwuchs weiter. Derzeit hat die Jugendwehr acht Mitglieder. Die Jungen und Mädchen haben viel Spaß zusammen, doch auch die Ausbildung kommt nicht zu kurz, wie die Jugendwartin versicherte. Tina Chrzan hat auch von den Eltern der Kinder viel Rückendeckung.

Mit Unterstützung der ELLU Anlagen und Gebäude GmbH können die jüngsten Kameraden mit neuen Jacken ausgestattet werden. Geschäftsführer Ludwig machte es möglich, wie Jugendwehr sagt Danke.