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Ehemaliger Schönebecker feierte besonderen Geburtstag und sieht wie "75" aus Willi Niemann ist einziger 100-Jähriger des Landkreises

Von Yvonne Heyer 19.01.2011, 05:29

Darin waren sich wohl gestern alle Gratulanten einig: Wie "Hundert" sieht Willi Niemann wirklich nicht aus. Als Frau darf ich es sagen: "Ein richtig gut ausschauender älterer Herr." Und doch feierte der ehemalige Schönebecker gestern im DRK-Alten- und Pflegeheim Osterweddingen tatsächlich seinen 100. Geburtstag.

Osterweddingen. Groß war gestern die Gratulantenschar, die allesamt ein Ziel hatte: Sie gratulierte Willi Niemann zum 100. Geburtstag. So überbrachten die Knirpse aus der Kindertagesstätte "Villa Kunterbunt" genauso ein Ständchen wie die Seniorensingegruppe aus der DRK-Begegnungsstätte, die sich ein kleines Programm samt Überraschungen ausgedacht hatte.

Landrat Thomas Webel, die Sozialamtsleiterin des Landkreises, Marlis Lüder wie auch Sülzetal-Bürgermeister Erich Wasserthal hatten sich diesen außergewöhnlichen Geburtstag ebenso nicht nehmen lassen und kamen zum Gratulieren. Nicht zu vergessen das Pflegepersonal und die Heimleitung des DRK-Alten- und Pflegeheimes "Rusches Hof" in Osterweddingen, wo Willi Niemann seit Mai des vergangenen Jahres lebt.

Somit hat der Jubilar also bis nach seinem 99. Geburtstag allein gelebt, ist bis dahin ganz gut allein zurechtgekommen. Bis auf ein paar Alterswehwehchen und einige Kinderkrankheiten sei er nicht ernsthaft krank gewesen, wie er berichtet. Er hört nur ein wenig schwer.

Willi Niemann ist in Schönebeck geboren, hat das Gros seiner Lebensjahre in Schönebeck-Salzelmen mit seiner Frau gelebt, die bereits vor 38 Jahren verstorben ist. Er hat eine Tochter, Schwiegersohn und eine Enkeltochter und einen Urenkel. Enkelin Uta Herms lebt mit Mann und Sohn in Osterweddingen. Daher entschied sich die Familie auch für das Alten- und Pflegeheim in Osterweddingen. Hier fühlt sich der nun 100-Jährige sehr wohl und scherzte damit, er wäre nun im heiratsfähigen Alter. Viel hat er in seinem langen Leben erlebt, musste in den Krieg ziehen, kam erst 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft. Die ganze Nacht vor seinem "100." hätte er Zeit gehabt, über sein Leben nachzudenken. Sicher hat er sich dabei auch an seine Zeit als Geflügel- und Taubenzüchter sowie Imker erinnert.

Unter die Gratulanten hatten sich gestern auch Günter und Marie-Luise Wetteborn aus Langenweddingen gemischt. Günter Wetteborn war ein Arbeitskollege. Viele Jahre haben die Männer zusammen im SKL (Schwermaschinenbaukombinat "Karl Liebknecht" Magdeburg) zusammengearbeitet.

Gemeinsam mit Tochter Silke Kladezki schnitt der Jubilar seine Geburtstagstorte an, auf der die "100" natürlich nicht fehlen durfte. Und er sprach auch einen Toast aus: "Auf das wir uns bald wiedersehen!"

Derzeit ist Willi Niemann der einzige männliche Hundertjährige des Landkreises Börde. Wie aus der Landkreisverwaltung zu erfahren war, würden in diesem Jahr noch drei Männer folgen. Allerdings gehen weitaus mehr Frauen auf die "Hundert" zu. Immerhin 18 hundertste Geburtstage stehen hier in den kommenden Monaten noch an.