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Gut Detzel hat sich von einer Ruine zu einem beliebten Ausf ugsziel gewandelt Landwirtschaft von einst wird lebendig

Von Constanze Arendt 15.08.2009, 05:27

" Börde-Perle " lautet der Titel unserer Serie, in der wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, touristische Perlen vorstellen, die für viele Bewohner im neuen, nun größeren Landkreis bisher eher im Verborgenen glänzen. Heute : das Gut Detzel bei Haldensleben.

Detzel. Das Gut Detzel, zwischen Haldensleben und Satuelle gelegen, ist für Ilona und Lutz Ebeling aus Eichenbarleben zu einer Lebensaufgabe geworden. " Alles dreht sich nur noch um Detzel ", lächelt Ilona Ebeling. Dass es einmal so weit kommen würde, hätte sie wohl vor acht Jahren kaum gedacht. Damals erwarben die Ebelings das Gut, das ziemlich heruntergekommen war. Aber von den Müllbergen und dem Unkraut, die einst den Anblick dominierten, ist heute nichts mehr zu sehen.

Gedacht hatte das Ehepaar das Gut eigentlich nur, um alte Dinge abzustellen, und auch, um für die alten Schlepper, die eine Leidenschaft von Lutz Ebeling sind, eine Unterstellmöglichkeit zu haben. Doch die Idee, hier ein Schleppertreffen mit anderen Gleichgesinnten zu veranstalten, ließ nach dem Erwerb nicht lange auf sich warten. Bereits im gleichen Jahr noch tuckerten die Schlepper auf dem Hof. " Im ersten Jahr standen wir hier noch zwischen Ruinen ", erinnert sich Lutz Ebeling noch heute.

Und dann waren es die Gäste, die sich hier wohl fühlten, die immer wieder neue Ideen anschoben. " Sie haben gesagt, dass es schade ist, wenn hier so viele alte Sachen stehen und wir nur einmal im Jahr den Hof öffnen ", erzählt Ilona Ebeling und spielt so auf die Entstehung der Museumsscheune an. Ursprünglich war die Scheune nur als Unterstand bei den Schleppertreffen gedacht, wo man auch Kaffee ausschenken konnte. Inzwischen stehen hier viele alte Dinge, die bei Bauern und Handwerkern früher zum Einsatz kamen, gut sortiert. Und da der Platz in der einen Scheune eines Tages nicht mehr ausreichte, mussten die größeren Gerätschaften in eine zweite Scheune auf dem Hof umziehen.

Ein Hingucker für jeden, der auf den Hof kommt, ist heute aber auch der Turm im Zentrum. Sein Vorgänger wurde abgerissen, im neuen Turm fanden Toiletten und eine Notunterkunft ihren Platz. " Für uns stand immer fest, wir wollen den Hof so wiederherrichten, wie er einmal war ", sagt Ilona Ebeling, und ihr Mann fügt hinzu, dass das leider nicht ganz gelingen wird, weil eine Scheune inzwischen eingefallen ist.

Leider sind aus der Geschichte nur wenige Dokumente über das Gut Detzel erhalten. Lutz Ebeling weiß nur, dass das Gut mehrere Jahrhunderte alt ist und Höhen und Tiefen erlebt hat. " Zu Zeiten des Grafen von Schulenburg hatte es seine besten Jahre und galt als reiches Gut ", so Lutz Ebeling.

Ilona Ebeling hat im Mai dieses Jahres hier ein Café eröffnet, das in die Museumsscheune integriert wurde und bereits zu einem beliebten Ausfugsziel geworden ist. Und auch der Traum von einem Hofaden auf dem Gut wird immer noch geträumt, die bauliche Hülle ist bereits geschaffen.

Der nächste Höhepunkt auf dem Gut Detzel steht unmittelbar bevor. Am zweiten September-Wochenende wird zum achten Mal das Schleppertreffen mit vielen Schlepperfreunden aus der Region und interessierten Gästen veranstaltet. Und am 12. Dezember steht ein Adventskonzert mit dem Satueller Chor an.

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