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Schermckes Bürgermeister feierte ein besonderes Dienstjubiläum : 30 Jahre im Amt sind kein Pappenstiel

Von Yvonne Heyer 29.06.2009, 07:02

Wie wird man Bürgermeister ? Weil kein Anderer es machen wollte. " Deshalb habe ich damals ziemlich naiv ‚ Ja ‘ gesagt ", erinnerte sich am Sonnabend Peter Predel. Schermckes Bürgermeister ist in diesen Tagen 30 Jahre im Amt.

Schermcke. Vor genau fünf Jahren wurde Peter Predel von seinem Gemeinderat und anderen Wegbegleitern mit einem " konspirativen Treffen " überrascht. Ganz spontan wurde so das 25. Dienstjubiläum des Ortsoberhauptes gefeiert. " Darauf kannst du es dieses Mal nicht ankommen lassen, da musst du schon einen ausgeben ", dachte sich nun fünf Jahre später zum 30. Dienstjubiläum Peter Predel. Für eine gemütliche Feier lud er also aktuelle und ehemalige Gemeinderäte, Vereinsvorsitzende, Pfarrerin, Mitstreiter, Freunde und Bekannte zum gemütlichen Beisammensein in das Schermcker Dorphus ein. Die Stätte war gut gewählt, schließlich ist die Umgestaltung des ehemaligen, alten Bauernhofes auch ein Ergebnis der Arbeit Peter Predels und des Gemeinderates. Gekommen war auch Landrat Thomas Webel, der nur Stunden vorher sich hoch oben in einem Motorsegler ein Bild von Schermcke machen konnte. Er schwärmte von der schönen Ortsansicht und würdigte die Arbeit Predels. Aus der Tatsache heraus, dass Schermcke ab dem 1. Juli ein Ortsteil von Oschersleben ist, meinte der Landrat : " Als Ortsbürgermeister kann man noch 30, 40 Jahre Dienst tun. " Natürlich war auch Oscherslebens Bürgermeister Dieter Klenke nach Schermcke gekommen. " 30 Jahre Bürgermeister zu sein, ist schon ein einzigartiges Jubiläum. Zumal man sich in diesem Amt nicht immer Freunde schafft. Große und kleine Wünsche der Bürger wollen erfüllt sein. Um so mehr ist dieses Dienstjubiläum anerkennenswert ", so Klenke.

Peter Predel war doch sichtlich bewegt, als er auf seine 30 Dienstjahre als Bürgermeister in Schermcke zurückblickte. " Warum wird man Bürgermeister ? Weil fünf andere schon ‚ nein ‘ gesagt hatten und es kein Anderer machen wollte. Da habe ich, erst 28 Jahre alt, ziemlich naiv ‚ ja ‘ gesagt ", erinnert sich Predel.

Damals war Schermcke noch ein Ortsteil von Ampfurth. Obwohl es schon zu DDR-Zeiten Bemühungen gab, die Orte wieder zu trennen, gelang dies erst 1990 mit der Wende. " Und die Trennung hat beiden Orten gut getan. Seit 1990 haben wir Schermcker eine Menge erreicht. Hier wäre vor allem die Dorferneuerung oder die Privatisierung der Wohnungen auf dem Bastian zu nennen ", so Predel.

Lange hat sich der Ort in den vergangenen Monaten gegen die Eingemeindung nach Oschersleben gewehrt. Aber schließlich diktierte auch das Geld, oder besser der Geldmangel, den Weg nach Oschersleben. In wenigen Tagen wird die Eingemeindung nach Oschersleben vollzogen.

Aber Peter Predel hat nicht nur Gegenwart und Zukunft seines Ortes im Visier. Es ist wohl hinlänglich bekannt, dass das Ortsoberhaupt auch gern in der Geschichte Schermckes stöbert und hier allerhand zusammengetragen hat und zu berichten weiß.

Worte des Dankes fand Peter Predel auch für seine Frau Sigrun. " Ohne sie hätte ich nicht so lange durchgehalten und das Amt längst hingeschmissen, gerade weil man sich als Bürgermeister nicht nur Freunde schafft ", meinte der Bürgermeister.

" Sie wohnen nicht nur in der Kirchstraße, sie engagieren sich auch für die Kirche ", sagte Pfarrerin Helga Pötzsch. " Gemeinsam werden wir es auch schaffen, die Sanierung des Kirchendaches von St. Stephanus in Angriff zu nehmen. "

Einen Anfang hat Peter Predel bereits gemacht. Zum Dienstjubiläum wünschte er sich von seinen Gästen keine Blumen. Er bat die Männer und Frauen um eine Geldspende für das Kirchendach.