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  7. "Fliegendes Auge" soll Verkehrsprobleme aufspüren

Landes-Innenminister Holger Hövelmann besucht Oschersleber Motorsport Arena "Fliegendes Auge" soll Verkehrsprobleme aufspüren

Von Michael Pieper 18.05.2010, 05:19

Oschersleben. Auch am vergangenen Wochenende zog es wieder etliche Rennsportbegeisterte an die Motorsport Arena in Oschersleben. Die Piste ist sowohl bei Rennsportverbänden, als auch bei Zuschauern sehr beliebt. Das führte in der Vergangenheit aber auch zu Problemen, gerade bei Großveranstaltungen wie Konzerten oder den Rennläufen zur Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM).

"Wenn an so einem Wochenende bis zu 60 000 Zuschauer an die Rennstrecke strömen, kommt es schon ab und an zu Verkehrsstörungen", erklärte Rennstreckengeschäftsführer Thomas Voss.

Um diesem Problem zu begegnen, besuchte Landes-Innenminister Holger Hövelmann unlängst die Bodestadt. Im Kontrollzentrum oberhalb der Boxengasse genossen Hövelmann und weitere Gäste, darunter auch der Initiator des Ministerbesuchs, der Oschersleber SPD-Stadtrat Burkhard Kanngießer, den Überblick über die Piste.

Polizeidirektor Armin Friedrichs sprach in der offenen Diskussionsrunde davon, die Verkehrslage bei Großveranstaltungen optimieren zu wollen. Dabei könnte auch das "Fliegende Auge" der Polizei zum Einsatz kommen, ein Hubschrauber mit hochauflösender Kamera an Bord. "Der Hubschrauber hat neben dem hervorragenden Überblick auch eine präventive Wirkung. Denn die Verkehrsteilnehmer am Boden sind durch den Hubschraubereinsatz gewarnt, dass sie unter Beobachtung stehen", erklärte Hövelmann die Vorteile der neuen Technik.

Im Gespräch am runden Tisch signalisierte Hövelmann weiter, die Polizeikräfte während der Rennwochenenden weiter zu verstärken, etwa durch den Einsatz mehrerer Polizeimotorräder. "Die Motorradpolizisten haben den Vorteil, dass sie im Stau besser vorankommen", freute sich Polizeidirektor Armin Friedrichs über die Hilfszusage seines Chefs.

Einig zeigten sich Voss und Friedrichs über die gute Zusammenarbeit mit den Ämtern vor Ort, der Polizei und den an der Rennstrecke eingesetzten privaten Sicherheitsunternehmen: "Da gibt es keinerlei Probleme. Da wir mit Ordnungsamt und Polizei im Vorfeld auf die Großveranstaltungen aufmerksam machen, sind etwa bei den DTM-Läufen alle bestens vorbereitet. Im Nachhinein werten wir zudem die Vorkommnisse gemeinsam aus", erklärte Thomas Voss das Prozedere.

Hövelmann interessierte sich beim Besuch an der Rennstrecke aber auch für ein ganz anderes Problem im Zusammenhang mit der Motorsport Arena vor den Toren Oscherslebens: "Wie sieht es denn mit der Lärmbelästigung rund um die Strecke aus?", wollte er von Geschäftsführer Voss wissen. Sicherlich gäbe es Anwohner aus der näheren Umgebung, die sich über vermehrten Lärm an den Rennwochenenden beklagten, gab Voss zu, unterstrich aber: "Auch im Bereich der Klagenfurter Straße werden die Lärmgrenzwerte unterschritten." Es habe in der Vergangenheit zudem Initiativen gegeben, den Lärmpegel weiter zu reduzieren, diese seien allerdings nicht effektiv genug gewesen, um tatsächlich umgesetzt zu werden, so Voss.

Nachdem alle Parteien am runden Tisch ihre Sichtweisen ausgetauscht hatten, nutzte Hövelmann die Gelegenheit, die Rennstrecke genauer unter die Lupe zu nehmen. Vom "Race Tower" – dem Kontrollzentrum – aus führte Voss die Gäste zunächst in die Presseloge, bevor die Anwesenden einem Motorrad-Rennteam in der Boxengasse einen Besuch abstatteten.