Schwungvolle Runde mit interessanten Gesprächspartnerinnen im Schlosshotel Blankenburg Frauenpower zum Ehrentag

Von Ramona Adelsberger 10.03.2015, 02:16

Wieder wollten viele Gäste beim Talk im Schlosshotel dabei sein. Zu Gast waren Powerfrauen aus dem Harz, die jede Menge zu erzählen hatten.

Blankenburg l Passend zum Datum, 8. März, dem Internationalen Frauentag, hatte sich Gastgeberin Annekatrin Wagner zum Thema "Mann O Mann - Frauen 2015" eine bunte Mischung geballter Frauenpower in das Schlosshotel eingeladen. Eines haben die Gäste gemeinsam, es sind Frauen, die aktiv im Leben stehen und trotz Familie eine erfolgreiche berufliche Karriere vorzuweisen haben. Dabei verlief ihre Entwicklung recht unterschiedlich, wie Annekatrin Wagner feststellen konnte.

Kirsten Hornig aus Börnecke hat als Glaskünstlerin den Sprung in die Selbständigkeit geschafft und ihr Hobby zum Beruf gemacht. Gegenwärtig ist eine Ausstellung von ihr auf der Burg Falkenstein zu sehen. Gelegentlich wechselt sie bei ihrer Arbeit auch mal das Material und verziert andere Sachen. So hatte sie, passend zur Osterzeit, einen Korb mit filigran verschönerten Eiern mitgebracht.

Annette Dumeier aus Blankenburg ist Apothekerin und leitet zwei Apotheken im Ort. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie 1997 das Gesundheitszentrum in Blankenburg erworben, in dem heute sieben Ärzte und Praxen zu finden sind. An die Zeit des Umbaus bei laufendem Betrieb erinnert sie sich mit "Horror", es sei so laut gewesen. "Und wir sind schon wieder am Bauen."

Simone Bliemeister ist stellvertretende Direktorin der Museen in Halberstadt. Sie ist froh, dass die Frauen im heutigen Europa frei und selbst bestimmt leben können. Über die breitgefächerte Museumslandschaft von Halberstadt sei sie sehr glücklich.

Frauke Meenken ist Landwirtin und hat nach der Wende den Sprung "Nach drüben" gewagt und ist gemeinsam mit ihrem Mann von Oldenburg nach Langenstein gezogen. Sie erinnert sich an katastrophale Zustände in der LPG, an grauen Beton und wenig Grün. "Trotzdem sind wir geblieben", sagt die junge Frau und erzählt von den Veränderungen, die gelungen sind. Besonders stolz ist sie auf den Umbau des ehemaligen Stalls auf dem Schäferhof zu einer Festscheune als Mittelpunkt für das Dorf. Nachdem sich die Familie nach zehn Jahren zum Hausbau entschlossen hatte, seien die Stimmen im Dorf recht positiv gewesen: "Das ist ja toll, da bleibt ihr ja doch hier."

Kristina Ehlert ist Geschäftsführerin einer Stahlbaufirma, die sie von ihrem Vater übernommen hat. "Ich bin dankbar, dass ich als junge Frau in Europa lebe und dass der Internationale Frauentag für mich nichts besonderes darstellt." Sie verweist auf die Situation der Frauen auf anderen Kontinenten. In ihren eher "frauenuntypischen" Beruf sei sie als studierte Architektin zufällig geraten. Sieben Jahre habe sie in London gelebt und gearbeitet. Dort habe sie auch ihren Mann kennengelernt. Als das Angebot aus Deutschland kam, habe sie zunächst ihren Partner für einige Wochen "ins kalte Wasser" nach Blankenburg zu ihren Eltern geschickt. "Wenn das gut geht, dann schaffen wir den Rest auch noch", erinnert sich die junge Frau lachend.

"Ich habe das mit meinem Mann auch so gemacht", gibt Annekatrin Wagner zu, Claus Peter Wagner bestätigt lächelnd. Er ist bei jeder Talkshow seiner Frau hinter den Kulissen dabei und kümmert sich um Organisation und Technik. Erstmals hatte er an diesem Frauentag seinen Auftritt. Als Weinfuchs stellte er gemeinsam mit Simone Bliemeister und Fraulein Clara (alias Silvia Fricke) humorvoll das Schraubemuseum Halberstadt vor.

Einig waren sich die Talkgäste darüber, dass sie ohne die Hilfe der Familie und gute Kinderbetreuung nicht das wären, was sie heute sind. Zum Abschluss hatte jeder Gast noch einen prägnanten Satz mitgebracht, wobei der Spruch von Kristina Ehlert besonderen Beifall bei den Zuhörern fand: "Ernst sein ohne Wichtigschein - Laut sein ohne Schrein".

"Diese zwei Talkstunden seien wie im Flug vergangen, meinten anschließend viele der Gäste.