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Rappbodetalsperre bei Elbingerode Touristenmagnet wird zur Baustelle

14.03.2015, 09:58

Der Großparkplatz an der Rappbodetalsperre erhält rund 50 Jahre nach seinem Bau ein neues, zeitgemäßes Gesicht. Der Chic der 1960er Jahre verschwindet. Zwei Elbingeröder planen moderne Parkplätze, aber keine Erhöhung der Gebühren.

Rübeland l Wenige Autos und Motorräder verirren sich dieser Tage auf den Parkplatz an der Rappbodetalsperre. Doch deren Fahrer staunen nicht schlecht: Der Platz ist aufgerissen, es gibt nur wenige Parkplätze und noch weniger geöffnete Stände. Aber nicht mehr lange.

Zu Beginn der Urlaubssaison sollen die anrollenden zig tausenden Touristen einen schöneren und praktischeren Parkplatz vorfinden. Das versprechen Stefan und Maik Berke aus Elbingerode. Ihre Firma Harzdrenalin hat den Platz gepachtet, um ihn zu sanieren. Entstanden im Zuge des Baus der Rappbodetalsperre erhält der Platz rund 50 Jahre danach ein zeitgemäßes Gesicht.

So sind die "Inseln", die das Areal zerteilten, bereits weggebaggert. Mitarbeiter einer Wernigeröder Firma füllen die Dellen aus. "Der Platz wird eingeebnet, die Parkordnung gedreht", informiert Maik Berke.

Entstehen sollen 130 sogenannte Komfortparkplätze für Autos. Der Name steht für bequem zu nutzende Stellflächen mit 2,65 Metern Breite und fünf Metern Länge. Das Parken der Motorradfahrer, die den Platz gern bevölkern, wird ebenfalls neu geordnet - mit 140 Motorradparkplätzen in einer Biker-Ecke. Dazu kommen drei Stellplätze für Reisebusse, die gern am Platz mit Deutschlands höchster Staumauer, mit Verkaufsständen, Europas größter Doppelseilrutsche und dem Urania-Vortragsplatz anhalten.

"Mit der Umgestaltung wird der Bedeutung des Platzes endlich Rechnung getragen", sagt Holger Fraustein aus Rübeland, einer der Anlieger mit Verkaufsstand. Die Stadt Oberharz sei ja nicht in der Lage gewesen, zu investieren, und eine bereits einmal erfolgte Verpachtung sei gescheitert. "Ich bin froh, dass sich nun Einheimische um den Platz kümmern, die selbst ein Interesse an dessen Attraktivität haben", sagt Fraustein. Er traue den noch jungen Elbingeröder Unternehmern zu, für einen Aufschwung zu sorgen. Mit den Anliegern sei gesprochen worden, und er unterstütze die Aktion sehr. "Die Umgestaltung kommt den Touristen, uns Harzern, allen zugute", so Fraustein.

Bis Ende März sollen die neuen Parklinien aufgebracht werden, sofern das Wetter es zulasse, informiert Maik Berke weiter. Dazu müsse der Platz dann für zwei Tage vollständig gesperrt werden. Danach würden eine Schranke und ein Kassenautomat aufgebaut, wie sie heutzutage an stark frequentierten Plätzen üblich sind.

Die Parkgebühren, die seit Jahren kassiert werden, sollen auch nach der Umgestaltung so moderat wie bisher bleiben. Es werde keine Erhöhungen geben, bekräftigt Maik Berke. Bisher war pro Pkw und Stunde ein Euro zu zahlen.

"Wichtig ist doch vor allem, dass wir die Infrastruktur für den Tourismus in unserer Region verbessern", erläutert Berke den Grund für die Investition. Dazu gehöre, den Gästen saubere und ordentliche Parkplätze zu bieten.

Bei der Landesstraßenbaubehörde laufen zeitgleich die letzten Vorbereitungen zum Einbau von Rüttelstreifen am Tunnel. Sie sollen ab dem Sommer für mehr Sicherheit auf der Straße am dann neugestalteten Parkplatz sorgen.