Wenn ein Feuer haltlose Gerüchte schürt

Elbingerode (dl/bfa) l Bei der am Sonntag im Brandhaus in der Ernst-Thälmann-Straße gefundenen Leiche handelt es sich um den 24-jährigen Sohn der Grundstückseigentümer. Das teilte die Polizeidirektion Magdeburg am Montag mit.

Der junge Mann habe sich gegen 16.10 Uhr in dem als Werkstatt genutzten Anbau aufgehalten, als es zu der mutmaßlichen Explosion kam. Die Polizei spricht von einer Verpuffung und einem Unglücksfall. Genaue Details zu den Ursachen des Geschehens seien aber nach wie vor unklar, betonte Polizeisprecher Marc Becher. Deshalb würden die Ermittlungen fortgesetzt. Eine Obduktion des Opfers soll helfen, den genauen Ablauf der Ereignisse um das tödliche Drama aufzuhellen. Nach dem Alarm am Sonntagnachmittag waren die Feuerwehren aus Elbingerode, Königshütte, Neuwerk und Rübeland sowie weitere Feuerwehr- und Rettungskräfte zum Brandort in der Ernst-Thälmann-Straße geeilt. Zusammen über 50 Leute und zwölf Fahrzeuge.

Gemeinsam konnte das Feuer gelöscht, der 24-Jährige aber nur noch tot geborgen werden. Die Höhe des Schadens ist ebenfalls unklar. Das Brandhaus ist ein Einfamilienhaus der Art, wie sie im Volksmund Siedlungshäuser heißen.

In der Stadt Elbingerode ist das neuerliche Feuer Thema vieler Gespräche und auch Gerüchte. So ging die Kunde, bei der Leiche würde es sich um ein Kind handeln, was sich anhand der Ermittlungen als haltlos erwies. Grund für die Gerüchteküche mag sein, dass es in Elbingerode seit dem Frühjahr insgesamt fünfmal gebrannt hat - davon laut Feuerwehr viermal durch Brandstiftung. Das Wort "Feuerteufel" machte schon die Runde.

Der fünfte Brand nun, mit Todesopfer, würde nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht in diese Reihe passen. Bei den ersten vier Bränden - einer Scheune, einer Gerüstbaufirma, einem Bungalow und einem Sägewerk - seien Brandbeschleuniger benutzt worden, keine Brandsätze, heißt es. Nach dem Feuer am Sonntag sei bisher weder das eine noch das andere gefunden worden.