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Aus der Chronik des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode Große Konzerte und ausverkaufte Säle unter Karl-Ernst Sasse

Von Karl-Heinz Albrecht 15.01.2010, 04:52

Wernigerode. Um 1949 prägten sinfonische Konzerte und Unterhaltungskonzerte für Urlauber das Erscheinungsbild des Städtischen Orchesters Wernigerode. Die Aufführungen – manchmal bis zu drei Konzerte täglich – wurden von der Bevölkerung sehr geschätzt. Ab 1950 wurden auch Schülerkonzerte eingeführt.

1951 übernahm Karl-Ernst Sasse, der wenige Jahre später das DEFA-Sinfonie-Orchester leitete und zu einem der bedeutendsten Filmkomponisten der DDR wurde, die Orchesterleitung. Er holte hervorragende Künstler wie den Trompeter Ludwig Güttler, den Hornisten Peter Damm, den Cellisten Rocco Fillipini und den Pianisten Peter Rösel nach Wernigerode und gestaltete große Konzerte – ausverkaufte Säle waren nicht selten. Die gestiegene Qualität des Orchesters fand 1953 ihren Ausdruck in einer personellen Aufstockung auf 47 Musiker.

1958 wurde das Orchester in den Verband des Volkstheaters Halberstadt als Konzertorchester aufgenommen und um 15 Planstellen reduziert. Die Konzerttätigkeit änderte sich – das Orchester musste als Theaterorchester zur Verfügung stehen. Es nannte sich nun " Konzertorchester des Volkstheaters Halberstadt, Sitz Wernigerode ".

Konzerte mit renommierten Künstlern des In- und Auslandes gab es nur noch wenige. Vorteilhaft für die hiesigen Konzertbesucher war allerdings der Einsatz der Solisten des Halberstädter Theaters bei Operetten- und Opernkonzerten.

Unter Sasses Nachfolger Kurt Kuhn, der das Orchester von 1960 bis 1965 leitete, fanden unter dem Motto " Sommertheater im Schloßhof zu Wernigerode " vom 13. Juni bis zum 29. August 1964 jeweils am Samstagabend abwechselnd Serenaden und Opernaufführungen statt.

Mit den Werken " Der Spieler " ( Musik von Vinci und Orlandi ) und " Livietta und Tracollo " ( von Pergolesi ) gelangten zwei kleine heitere italienische Opern zur Aufführung, die " Dank ihrer komödiantischen Art und mit ihrer eingängigen, gefälligen Musik dem Besucher ... " viel Freude bereitet hatten.

Bis 1969 richtete sich das Augenmerk besonders auf die Schulkonzerte sowie auf Konzerte für die Urlauber, Kammerkonzerte im Rathaus Wernigerode und Serenadenkonzerte. Am 21. August 1969 übernahm der Kapellmeister Ulrich Schwinn die Leitung des Orchesters. Sein Bestreben war es von Anfang an, wieder " größere " Konzerte mit Solisten des In- und Auslandes durchzuführen.