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Fassadensanierung der Bartholomäuskirche vor dem Abschluss / Farbproblem beim Putz / Lundbeck : "Es ist der gelbeste Sand, den es gibt

Von Jens Müller 11.12.2009, 05:52

Das Konjunkturprogramm der Bundesregierung hat einen lang gehegten Wunsch in Erfüllung gehen lassen : Die Fassadensanierung der Bartholomäuskirche in Blankenburg. Die Arbeiten stehen kurz vor dem Abschluss.

Blankenburg. Seit kurzem strahlt sie in frischem Glanz : Die Fassade der Blankenburger Bartholomäuskirche – zumindest zur Stadtseite hin. Auf der Südseite sind die Arbeiter der Quedlinburger Werkstätten für Denkmalpflege noch dabei, Mauerschäden zu reparieren und die Fassade neu zu verputzen. Die Arbeiten sind aber in den letzten Zügen. " Seit Jahren war die Sanierung

Am Donnerstag, 19. November, war für die Schüler der 8. bis 12. Klassen des Gymnasiums " Am Thie " ein etwas ungewöhnlicher Schultag. Denn in Blankenburg hielt der " Zug der Erinnerung ". Die einzelnen Klassen gingen von der Schule aus zum Bahnhof. Dort angekommen, bekamen sie eine Einweisung von einem freiwilligen Mitarbeiter. Dieser beschrieb uns grob, worum es sich in dieser Ausstellung handelte. Danach durften wir den Zug besichtigen.

Die meisten gingen wohl mit einem mulmigen Gefühl hinein. Denn nach den Sätzen wie : " Es war für die meisten die letzte Fahrt, die sie hatten ", wurde uns klar, dass dieses Ereignis der dunklen Seite der Geschichte Deutschlands angehört. Im ersten Waggon konnte man ein paar Aufsteller mit Bildern und Schicksalen der Kinder und Erwachsenen sehen und lesen. Es war alles sehr genau beschrieben. Nachdem Hitler an die Macht kam, hielt er zuerst seine Versprechen und verschaffte Arbeitsplätze und baute Straßen. Doch nach und nach setzte er seinen Willen in der sogenannten " Rassentrennung " durch. Er war aber nicht der einzige, der damit zu tun hatte. Auch Himmler und andere waren geplant, aber nie war Geld da ", freute sich Pfarrer Axel Lundbeck, dass die Sanierung

nun doch noch angepackt

wurde. " Es hat erhebliche Schäden an regierung zu profitieren. Der Bund beteiligt sich mit 37 000 Euro. Ein großes Dankeschön richtete Lundbeck auch an die Denkmalbehörden sowie die Stadtverwaltung, die die Kirchengemeinde bei ihrem Vorhaben sehr unterstützt haben.

Ein kleiner Schönheitsfehler wird aber dennoch bleiben : Die Farbtöne der neuen Fassade und des 2004 sanierten Kirchturms sind nicht einheitlich. " Da bei den Arbeiten nur Putz ohne Farbzusätze verwendet werden durfte, haben wir besonders gelben Sand gesucht, um den Farbton des Turmes hinzubekommen. Nun haben wir wohl den gelbesten Sand, den es in Deutschland gibt ", so Lundbeck. Trotz dieser Mühen wurde letztlich doch kein einheitliches Bild erreicht.

der Fassade gegeben, die sich bei näherem Hinsehen als noch gravierender herausgestellt haben ", schilderte er. Ingesamt mussten 103 000 Euro für die Sanierung aufgewendet werden. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde und die Landeskirche Braunschweig brachten die nötigen Eigenanteile auf, um vom Konjunkturprogramm der Bundesdaran beteiligt. Sie beauftragten Arbeiter, alle Juden, Zigeuner wie Sinti und Roma und Behinderte einzusammeln, um sie in Konzentrationslager zu bringen und sie zu vergasen, oder Ärzte benutzten sie für experimentelle Zwecke.

Im zweiten Waggon erfuhren wir dann noch mehr über die Täter und konnten uns einen Film anschauen. Dieser Zug hat uns sehr zum Nachdenken angeregt, da wir uns nicht vorstellen können, wie Menschen so etwas Furchtbares machen können.

Wir hoffen, dass dieser Zug auch weiterhin durch Deutschland fahren kann, um auch andere Menschen über die Geschichte von Deutschland aufzuklären. Dankeschön !

Isabel Fiedler für die Klasse 8 a, Gymnasium " Am Thie " Blankenburg