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Eingemeindungsvertrag mit Reddeber unterzeichnet 1120, 1822, 2009 – "Ehe" im dritten Anlauf perfekt

Von Ingmar Mehlhose 17.06.2009, 07:52

Reddeber. Gestern um 17. 15 Uhr war sie perfekt, die " Ehe " zwischen Reddeber und Wernigerode. Ortschef Reiner Oppermann und Oberbürgermeister Peter Gaffert setzten im Saal der " Reddeburg " ihre Unterschriften unter den Vertrag zur Eingemeindung. Ab 1. Januar 2010 gehört das 874 Seelen-Dorf zur bunten Stadt am Harz.

Reiner Oppermann hatte zuvor gut 40 Gäste begrüßt. Neben Mitgliedern aller im Stadtrat vertretenen Fraktionen waren Vertreter der Reddeberaner Vereine, der Feuerwehr sowie die drei Ortsbürgermeister Siegfried K. Müller ( Benzingerode ), Knut Festerling ( Minsleben ) und Karl-Heinz Mänz ( Silstedt ) der Einladung gefolgt. Ebenso die beiden ehemaligen Amtsinhaber Horst Schädel ( Reddeber ) und Ludwig Hoffmann ( Wernigerode ).

Der Bürgermeister : " Dieser Tag heute ist auch für mich etwas Neues. Das hat es 1050 Jahre nicht gegeben. " Seit der Wende konnte in Reddeber viel erreicht werden. Bisherige Versuche zu fusionieren, waren an verwaltungs- oder fördertechnischen Hürden gescheitert. Den jetzt ausgehandelten Vertrag bezeichnete Oppermann als " sehr guten Kompromiss ". Besonders wichtig waren Grundschule und Kindergarten. Das erhoffte neue Gerätehaus für die Feuerwehr bleibt aber vorerst wohl eine Vision. Sie dürfte erst wahr werden, wenn Minsleben und Reddeber baulich zusammengewachsen sind. Der Ortschef : " Wir haben nicht das Tafelsilber wie Schierke, aber wir bieten dafür das Greifbare, Essbare an. " Reddeber wird deshalb " erhobenen Hauptes zur Stadt hinzustoßen ".

Peter Gaffert hatte für den Termin in den Chroniken forschen lassen. Demnach gehörte die Gemeinde bereits 1170 und 1822 zur Stadt. Der Oberbürgermeister : " 1870 haben sie dann gesagt, nee, Wernigerode nicht. " Somit wächst jetzt nach 139 Jahren das zusammen, was zusammengehört. Der Rathauschef : " Die wesentlichen Punkte konnten zum Vorteil beider Seiten gestaltet werden. " Im Übrigen leistet die Verwaltung bereits erste Unterstützung im künftigen Ortsteil. Personell ist sie bei der Vorbereitung des Schützenfestes am nächsten Wochenende behilf ich.