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Wernigerodes Feuerwehrmuseum in der Steingrube 3 200 Jahre Geschichte auf einen Blick

Von Ingmar Mehlhose 07.03.2009, 06:31

Es liegt etwas versteckt im Herzen der Altstadt, ein Besuch dort lohnt aber allemal : Wernigerodes Feuerwehrmuseum in der Steingrube 3 vereint auf rund 180 Quadratmeter Ausstellungsfäche etwa 400 Exponate aus gut 200 Jahren Feuerwehrgeschichte.

Wernigerode. Eine Karren-Handdruckspritze von 1750 ist das älteste Stück in der Sammlung des Feuerwehrmuseums, berichtet dessen Leiter Gerald Feldmann. Allerdings handelt es sich dabei um eine Kurzleihgabe der Stadt Ra-guhn. Im August wird sie wieder abgeholt.

Der Wernigeröder gehört selbst seit dem 1. Februar 1996 zu jenem Kreis von Kameraden aus der Stadt, Benzingerode, Silstedt und Schierke, die sich um die Einrichtung kümmern. Da gab es sie jedoch bereits. Die ehemaligen Wehrleiter Otto Borchert und Werner Schreiber waren im September 1992 gemeinsam mit Joachim Schmidt und dem leider verstorbenen Werner Gede die Begründer der Altersabteilung bei Wernigerodes freiwilliger Feuerwehr. Das Museum und dessen künftiges Inventar auf Vordermann zu bringen, dauerte etwas länger, weiß Feldmann. Bald zwei Jahre vergingen, ehe im Juni 1994 Eröffnung gefeiert werden konnte.

So steht denn in drei Monaten bereits der 15. Geburtstag des Kleinods in der Steingrube 3 an. 60 Mitglieder gehören aktuell den vier eng miteinander kooperierenden Altersabteilungen an. Die Hälfte von ihnen versieht regelmäßig ihren ehrenamtlichen Dienst im Museum.

2140 Besucher fanden im vergangenen Jahr den Weg hierher. " Davon aus dem Landkreis Harz nicht einmal zehn Prozent ", spricht der 51-Jährige das größte Problem an. Und das hat er vor allem in den eigenen Reihen. 125 Feuerwehren gibt es zwischen Schierke und Falkenstein. Aber, so Feldmann : " Der Zulauf ist äußerst gering. " Und : " Wir haben erlebt, dass in der Nähe Jubiläen gefeiert wurden. Da hat man noch nicht mal angefragt, ob unsere Beteiligung möglich wäre. " Dabei fallen f nanziell nur die reinen Benzinkosten an. Der Museumsleiter will eigenem Bekunden nach keine Arbeitsgruppe bilden oder die historischen Gerätschaften anderer Wehren in die Wernigeröder Ausstellung integrieren. Auf den etwa 180 Quadratmetern Fläche fehlt dafür ohnehin der Platz. Gerald Feldmann : " Es geht nur darum, die Verbindung zu halten. Um den Austausch untereinander. " Viele Facetten der Feuerwehrgeschichte liegen heute schließlich im Dunkeln. Das gilt für alle, nicht nur für die Brandschützer in der bunten Stadt.

Immerhin konnte deren Vergangenheit zuletzt dank Feldmann und seiner Mitstreiter kräftig erhellt werden. Etwa 400 Exponate von der großen Fahrzeugtechnik über Standrohre, Signalhörner, Alarmglocken, Uniformen und Helmen bis hin zu den kleinsten Medaillen aus mehr als 200 Jahren sind hier heute zu bestaunen. Der Museumsleiter möchte diese Schätze künftig noch besser präsentieren. Die Glasvitrinen werden neu bestückt. Auch Sonderausstellungen zu Themen wie Atemschutz im Wandel der Zeiten oder die Entwicklung der Kommunikations- und Funktechnik sind geplant.

Zunächst allerdings soll am Sonntag, 22. März, der VII. Wernigeröder Museumsfrühling möglichst viele Neugierige in die Steingrube 3 locken.

Ansonsten ist das Haus jeweils donnerstags von 14. 30 bis 16. 30 Uhr und sonnabends zwischen 14. 30 und 17. 30 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Telefon ( 0 39 43 ) 60 11 31 geöffnet. Gerald Feldmann : " Ich stehe für Führungen immer gern zur Verfügung. "

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