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Offene Türen in den Grundschulen Diesterweg und Gutenberg sowie in der Leibniz-Sekundarschule In den Schulen spielen Musik, Computer und das produktive Lernen eine Rolle

Von Gudrun Billowie 21.01.2013, 02:27

Eltern hatten am Sonnabend die Qual der Wahl. Drei Schulen luden zum Tag der offenen Tür ein. Alle drei haben ihre besonderen Profile nach außen gekehrt.

Wolmirstedt l "Ich bin hier auch zur Schule gegangen. Und meine Mutter besuchte die alte Diesterweg-Schule. Und nun überlegen wir, ob auch unsere Tochter Larissa hier eingeschult wird." Gordon Bethge und Lebensgefährtin Claudia Könnecke gehörten am Sonnabend zu den vielen Eltern, die sich zum Tag der offenen Tür in der Adolph-Diesterweg-Grundschule ein Bild machten. "Optisch macht das Haus wirklich einen sehr guten Eindruck. Man fühlt sich gleich wohl", sagte das Paar.

Im Computerraum trafen sie auf Lehrerin Sigrid Haverney, die mit Florian, Jonas, Lea und Justin, Schüler der und zweiten und vierten Klasse, den Gästen die Technik vorstellten. Im Hauswirtschaftsraum konnten sich die Gäste mit einem kleinen Imbiss stärken, bevor sie dann weiter auf Erkundung durch die Schule gingen. Besonders aufmerksam in Augenschein wurde neben den Klassenräumen und Gemeinschaftseinrichtungen auch der Hort genommen. Die Schule, die nach umfänglicher Rekonstruktion 2011 neu eröffnet wurde, ist eine musikbetonte Einrichtung. Derzeit lernen hier 82 Mädchen und 95 Jungen unter der Obhut von 13 Lehrern und drei pädagogischen Mitarbeitern. Unterstützung in allen Belangen erhält die Schule von einem sehr rührigen Förderverein, der zum Tag der offenen Tür am Eingang für neue Mitglieder Werbung machte.

In der Grundschule der Ganztagsschule "Johannes Gutenberg" schaute sich unter anderem Ilka Kinnemann mit ihrem Sohn Simon um. Simon ist zwar erst vier Jahre alt, "aber ich bin am Grübeln, welche Grundschule zu ihm passt", sagt Ilka Kinneman. In der Gutenberg-Schule besuchen die Jüngsten jahrgangsgemischte Klassen. "Die Kinder der ersten und zweiten klasse lernen zusammen", erklärt Lehrerin Martina Welk, "nach individuellen Lehrplänen." So kann jedes Kind soviel Zeit zum Lernen in Anspruch nehmen, wie es braucht. "Flinke Kinder müssen nicht auf die anderen warten", sagt Martina Welk, "und diejenigen, die mehr Zeit brauchen, bekommen sie."

Ebenfalls zum Tag der offenen Tür hatte die Leibniz-Schule eingeladen. "Der Schwerpunkt an unserer Schule liegt in der Berufsvorbereitung", sagt der stellvertretende Schulleiter Ingolf Berg. Dabei arbeitet die Schule eng mit den Unternehmen der Region zusammen. "Wir haben in diesem Schuljahr erstmals einen Unternehmertag organisiert", so Berg, "sieben Personalleiter übten mit unseren Jugendlichen der neunten Klassen Bewerbungsgespräche." Sehr lebensnah seien die gewesen, sagt Berg, die Jugendlichen trugen entsprechende Kleidung und seien ebenso aufgeregt gewesen, wie bei einem "richtigen" Bewerbungsgespräch. "Die Personalleiter gaben anschließend ein Feedback", so Berg.

Ein weiterer wichtiger Zweig in der Leibniz-Sekundarschule ist das produktive Lernen. Diese Art des Lernens fängt Schülerinnen und Schüler auf, die Schwierigkeiten haben, einen Schulabschluss zu schaffen. Sie können die achte und neunte Klasse an der Leibniz-Schule absolvieren und das Besondere am produktiven Lernen ist die Kombination aus Theorie und Praxis. "Sie kommen zwei Tage in der Woche zur Schule", sagt Sabine Jahnel, eine von vier Lehrern, die diese Klassen betreuen, "und drei Tage arbeiten sie in einem Betrieb ihrer Wahl. Ziel ist es, dass die Jugendlichen über den praktischen Ansatz in die Schule zurückfinden." Das Ziel für diese Mädchen und Jungen sei der Hauptschulabschluss. "Die meisten schaffen das", sagt Sabine Jahnel.

Jugendliche, die die siebte Klasse durchlaufen haben und im Bördekreis zu Hause sind, können die Klassen des produktiven Lernens besuchen. "Mit den Februarzeugnissen können sie sich für das kommende Schuljahr bewerben", sagt Sabine Jahnel, "aber sich schon jetzt informieren."