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Neue Tänze und politische Seitenhiebe setzen Glanzpunkte im 33. Jahr der Ebendorfer Narren Schnapszahl kurbelt den Ideenreichtum an

Von Constanze Arendt-Nowak 11.02.2013, 02:27

Auf seinem Motto-Bild für die diesjährige Karnevalssession verkündet es der ECC schwarz auf weiß: "... regiert er immer noch, der Ebendorfer Carneval Clan". Und das nicht nur mit neuem Programm, sondern auch mit mehreren neuen Formationen.

Ebendorf l Wer im Schlussbild einmal durchgezählt hat, wird festgestellt haben, dass das eineinhalbstündige Programm noch nicht einmal 20 Akteure gestaltet hatten. Und dennoch zeigten die Jecken des Ebendorfer Carneval Clubs (ECC) im 33. Jahr des närrischen Treibens kein bisschen Müdigkeit.

In der Vorbereitung der diesjährigen Karnevalsveranstaltung im Saal des Bürgerhauses waren die Ideen unter dem Motto "Vor 33 Jahren begann der große Wahn und heut regiert er immer noch der Ebendorfer Carneval Clan" nur so gesprudelt. Seit November des vergangenen Jahres - also als die Vorbereitung für diese Session richtig ins Rollen kam - gibt es zum Beispiel erst die No Name-Dancer. "Wir haben noch keinen Namen für uns gefunden", sagte Ilona Flemming, eine von den No Name-Dancern. Viel Zeit haben sechs Frauen und "Obervampir" Holger Zucht in den vergangenen Wochen investiert, damit ihr Vampirtanz am Sonnabend "bühnenreif" war. "Bisher sind die Tanzgruppen bei uns immer jünger geworden, jetzt haben wir den Spieß umgedreht", spielte Sitzungspräsident Kai Hörauf auf den höheren Altersdurchschnitt der Gruppe an.

Doch ein Teil der Tänzerinnen verstärkte auch die Blue-White-Dancer, was noch mehr Übungsstunden mit sich brachte. Die junge Tanzgruppe bewegte sich nicht nur zackig beim Gardetanz, sondern brachte auch Dschungel-Atmosphäre in den Saal. Holger Zucht bewies - wie ein paar andere auch - seine Qualitäten als Umziehwunder. Für seinen Einsatz in "Müllers Riege" tauschte er sein Vampirkostüm kurzerhand gegen weißes Hemd und weiße und schwarze Leggings, bevor die Fünfergruppe im Takt kräftig die Beine schwang.

Kein Ebendorfer Karneval ohne bissige Seitenhiebe auf die "Hauptstadt" Barleben und ihren Bürgermeister Franz-Ulrich Keindorff. Schon als Gründungsmitglied Johann Hörauf die 33 Jahre des ECC Revue passieren ließ, frotzelte er: "In Barleben steht in Stein gehauen, Geld verdienen muss man sich trauen." Im Gegensatz dazu wollte "Manni" Behrens, als Ebendorfer Ortsbürgermeister und Bundestagsabgeordneter bekannt, nach seinen Worten als "Obama mit heller Haut Deutschland aus der Krise retten".

Noch ein bisschen weiter wurde der Zwist mit Barleben in der Kochshow getrieben. Während Kai Hörauf in die Rolle von Franz- Ulrich Keindorff schlüpfte, mimten Wolfgang Bruhnke Meitzendorfs Ortsbürgermeister Bernhard Niebuhr sowie Helmut Müller keinen Geringeren als "Manni" Behrens. Das Trio machte vieles möglich in der Kommunalpolitik, Hauptsache, es strapazierte die Lachmuskeln. Dem Publikum gefiel es.