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Vorläufiger Bebauungsplan sieht Zufahrt über Schwimmbadstraße vor Entspannung für Fabrikstraße

Von Gudrun Billowie 29.10.2014, 02:09

Wolmirstedt l Der Bebauungsplan für das Gebiet Fabrikstraße/Schwimmbadstraße ist neu aufgestellt. Ziel ist es, die Interessenlagen zwischen Anwohnern und Gewerbetreibenden unter einen Hut zu bringen. Größtes Problem ist der Schwerlastverkehr, der die Tank- und Stahlbau GmbH nur über die mittelalterlich anmutende Fabrikstraße erreicht. Die führt direkt an den Wohngrundstücken vorbei.

Geht es nach dem Vorentwurf des Bebauungsplanes, werden in der Fabrikstraße künftig gar keine Schwerlaster mehr fahren. Der Verkehr soll über die Schwimmbadstraße fließen, in eine Privatstraße einmünden und darüber die Metallbaubetriebe, wie Tank- und Stahlbau GmbH, erreichen. Diese Straße wollen die Betriebe schon lange und sehen sich auch finanziell in der Pflicht.

Diese Lösung ist im Sinne aller Beteiligten, denn der Ausbau der Fabrikstraße zu einer Straße, die Schwerlastverkehr trägt, ist nicht möglich. Sie ist an einigen Stellen gerade sechs Meter breit.

Mit dieser Zufahrt über die Schwimmbadstraße sind auch die Interessen der Anwohner der Fabrikstraße gewahrt. Ihnen soll ein störungsarmes Wohnen gewährleistet werden. Sie hatten sich bereits seit Jahren darüber beschwert, dass es für die angrenzenden Gewerbegebiete keine andere Verkehrsführung gibt.

Trotz des Verständnisses für die Anwohner wurde bei der Neuaufstellung des Bebauungsplanes die Sicherung der Betriebe und deren Arbeitsplätze in den Vordergrund gestellt. Die Firma Tank- und Stahlbau beschäftigt derzeit 45 Mitarbeiter, bei der benachbarten Metallbaufirma Segment-Behälter-Bau gibt es 31 Beschäftigte.

Weiterhin haben sich zwischen Fabrikstraße und Schwimmbadstraße unter anderem ein Malerfachbetrieb, eine Heizung- und Sanitärfirma, die Wolmirstedter Wohnungsbaugesellschaft sowie der Eigenbetrieb der Stadt angesiedelt. Die gesamte Gewerbefläche in diesem Bereich beträgt 62700 Quadratmeter.

Ob sich diese Gewerbefläche in Zukunft erweitern wird, ist fraglich. Der betrieblichen Entwicklung seien aus immissionsschutzrechtlichen Gründen Grenzen gesetzt, heißt es im vorläufigen Bebauungsplan.

Die Arbeiten in den Metallbaufirmen sind laut Gutachten mit erheblichem Lärm verbunden, der durch die geschlossenen Hallen jedoch die Anwohner nur wenig erreicht. Anders ist das im Sommer, wenn die Lüftungsöffnungen offen sind. Doch auch da führe der Lärm für die Bewohner derzeit nicht zu erheblichen Beeinträchtigungen, heißt es im vorläufigen Bebauungsplan. Die Hallen sind über 100Meter entfernt und zwischenliegende Gebäude fangen die Geräusche weitestgehend ab.

Weiterhin wurde für den Bebauungsplan eine Umweltprüfung veranlasst, weil sich nur 50 Meter südlich des Gewerbegebietes das FFH-Gebiet "Untere Ohre" befindet.