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Jungbrunnen für alte Glocke

Von Karl-Heinz Klappoth 19.06.2015, 18:52

Die 500 Jahre alte Glocke der Meseberger Kirche soll bis zum 25. September im alten Glanz neu erstrahlen.

Meseberg l Sandra Brückner, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, ist zuversichtlich, dass zum 25. September die beiden neuen Glocken erstmals zum Kirchenfest erklingen werden. Wobei die Mesebergerin darauf aufmerksam macht, dass eine Glocke restauriert und eine zweite neu gegossen wird.

"Das Fest in diesem Jahr wird ein besonderes", versichert Sandra Brückner, "denn wir haben aus den Kirchenunterlagen entnehmen können, dass vor 500 Jahren die Meseberger Glocken, drei an der Zahl, gegossen wurden."

Eine hat die vergangenen fünf Jahrhunderte überlebt, wird deshalb rechtzeitig zum Kirchenfest aufwändig restauriert. "Das geschieht in Nördlingen in einer bekannten Glockenschmiede", erläutert Carsten Sussmann, Diplomingenieur und Baubetreuer, "denn da war die 500 Jahre alte Glocke in besten Händen."

Die Referenzen der Firma sprechen für sich. So wurde beispielsweise die größte freischwingende Glocke der Welt, die St. Peter-Glocke im Kölner Dom repariert. Wie der Baubetreuer der Meseberger Kirche erklärt, werden in der Werkstatt die historisch wertvollen Glocken so kunstvoll bearbeitet, "dass sie auch die nächsten Jahrhunderte Bestandsschutz haben, dabei ihren arteigenen Klang nicht verlieren".

Wie der Sussmann aus den Unterlagen weiß, ist es für die Glocke der zweite "Eingriff", " denn bereits 1999 waren erste, kleinere Reparaturen vorgenommen".

Der genaue Fahrplan für die grundlegende Sanierung ist auch bereits festgeschrieben. In den vergangenen Tagen wurde der alten Kirche ein stählernes Korsett angelegt, so dass am 26. Juni, ab 8 Uhr der Ausbau und Abtransport der etwa 800 Kilogramm schweren Glocke erfolgen kann. Sandra Brückner hofft inständig auf das Interesse in der Bevölkerung: "Es wäre schön, wenn viele Meseberger das Spektakel miterleben würden", so die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, "denn letztlich investieren wir für die Bewohner so viel Zeit, Kraft und Geld in das neue Glockenspiel."

Zur Erinnerung: Seit 2013 wird an diesem Projekt gearbeitet, nachdem feststand, dass die Glocke in diesem Jahr 500 Jahre alt wird.

Noch immer geht der Mesebergerin die gewaltige Gesamtsumme von 30 000 Euro nur schwer über die Lippen, "ich bin aber überzeugt, dass der Aufwand gerechtfertigt ist, außerdem fließen Fördermittel." Felsenfest überzeugt dagegen ist sie, dass die uralte Glocke bis spätestens 25. September restauriert ist und während des Kirchenfestes wieder ihren angestammten Platz im Glockenstuhl einnehmen wird. Ob sie dann auch gleich ertönt, das steht noch nicht fest.