1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Schausteller auf Festwiese eingetroffen

Vahldorf: Zur Halbzeit der 1075-Jahr-Feier Dorfrunde mit Laternen - 39 Bilder im Festumzug Schausteller auf Festwiese eingetroffen

Von Klaus Dalichow 22.06.2012, 03:18

Wimpelketten über den Straßen, frisch bepflanzte Beete in der Dorfmitte: Vahldorf feiert seine urkundliche Ersterwähnung vor 1075 Jahren. Die Festwoche läuft noch bis 24. Juni. Zur Halbzeit zog die Bevölkerung mit Fackeln, Lampions und Laternen vom Bahnhof zur Festwiese.

Vahldorf l Ortsbürgermeister Gerhard Jürges war der erste, der sich für einen kleinen Spendenbetrag von Michael Claßen, Juniorchef eines ortsansässigen Handwerksbetriebes, mit dem Dachdeckerkran in die Höhe hieven ließ. Am Mittwoch nach dem Fackelumzug bestand dazu auf der Festwiese die Möglichkeit. Auch am Sonnabend werden die Vahldorfer noch einmal ihren Heimatort für einen kleinen Obolus aus luftiger Höhe betrachten können. 32 Meter hoch reicht der Kran mit seiner Bühne. Das Geld, das eingenommen wird, soll die Unkosten der 1075-Jahr-Feier decken helfen. Acht Tage lang wird das Jubiläum der urkundlichen Ersterwähnung begangen. Die Festwoche reicht von Sonntag bis Sonntag. Zur Halbzeit marschierte die Bevölkerung mit Fackeln, Lampions und Laternen vom Bahnhof zur Festwiese an der Ausfallstraße zum Nachbarort Hillersleben. Dort grüßte bereits das große weiße Zelt für die Veranstaltungen ab heute. Es wird zum Verfolgen des Viertelfinals der Fußball-EM eine kleine Schwester bekommen. Ihre Attraktionen aufgebaut hat auch schon die Schaustellerfamilie Nachtigall aus Kloster Gröningen vom äußersten westlichen Zipfel des Landkreises Börde.

Noch über dem Moderationstext für den Festumzug am morgigen Sonnabend saß am Mittwoch Ulrich Fehlhauer. Der bühnenerfahrene Musikus wird die 39 Schaubilder zusammen mit Sohn Nico für die Zuschauer am Straßenrand erläutern. "Die Geschichte wird dem Leben einer Familie vergleichbar an den Schaulustigen vorbeiziehen - Hochzeit, Kindersegen, Schule, Berufsleben", verriet Enno Wolff, stellvertretender Ortsbürgermeister, ein paar Details

Vahldorf wurde am 21. September 937 erstmals in einer Urkunde von Kaiser Otto dem Großen erwähnt. Chronisten weisen nach, dass die Ortsgeschichte bis ins späte Mittelalter von der Kirche beeinflusst wird. Urkunden belegen Schenkungen an die Klöster Hillersleben, Ammensleben und Althaldensleben. Bis zum 19. Jahrhundert war der Ort ein reines Bauerndorf. Die Anbindung an das Eisenbahnnetz 1871 änderte das. Verheerende Auswirkungen auf die Entwicklung des Ortes hatten die kriegerischen Ausein-andersetzungen. Im 30-jährigen Krieg wurde er zu großen Teilen verwüstet. Die meisten Bewohner flohen. 1806 plünderten ihn französische Invasoren. Sie raubten aus der Kirche silbernes Gerät. Auch 1813 litt die Bevölkerung unter der französischen Besetzung.

1781 zählte Vahldorf 250 Einwohner. Unter dem Einfluss der Industrialisierung stieg die Zahl zeitweise auf 750 an. Aktuell leben in der Mitgliedsortschaft der Einheitsgemeinde Niedere Börde 474 Frauen, Männer und Kinder.