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Alpaka- und Lamazuchtverband Mitteldeutschland feiert zehnjähriges Bestehen in Zernitz Beim Wollfest ist Wolle nicht gleich Wolle

Von Petra Wiese 09.10.2013, 03:06

Um Alpakas und ihre Wol-le drehte sich alles beim Mitteldeutschen Alpakawollfest auf dem "Zwei Eichen"-Hof Zernitz. Anlass für das Wollfest war das zehnjährige Bestehen des Mitteldeutschen Alpaka- und Lamazuchtverbandes.

Zernitz l "Mit sieben Mitgliedern haben wir angefangen", erzählte die Präsidentin Andrea Reinhardt. Inzwischen sind es 98. Ursprünglich wurde der Verband gegründet, um an der Landwirtschaftsmesse agra 2003 teilnehmen und Tiere präsentieren zu können.

Der Verband ist die Lobby aller Alpaka- und Lamafans, -halter, -züchter und -liebhaber aus Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Inzwischen waren die Lama- und Alpakazüchter auf sechs agras und vielen anderen Präsentationen. Seit 2004 bietet der Verband alle zwei Jahre einen deutschlandweit anerkannten Sachkundelehrgang zur artgerechten Haltung von Alpakas und Lamas. Zweimal im Jahr sind Züchter und Halter zu Weiterbildungs- und Vertiefungslehrgängen eingeladen.

Durch den Verein wurde auch die Wollverarbeitung vorangetrieben. Den guten Weg des Verbandes lobte Dr. Manfred Golze, vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Eine Anerkennung und Behandlung wie in Sachsen finden die Alpaka- und Lamazüchter in Sachsen-Anhalt nicht, meinte Reinhardt. Hier sind die Tiere nach wie vor Exoten. Diese "Exoten" wollten sich einige Gäste am Sonnabend in Zernitz anschauen. Nicht nur die Alpakas der Familie Rühlich, als Gastgeber des weiten Wollfestes wurden bestaunt und begutachtet, auch ein paar Lamas konnten aus der Nähe betrachtet werden.

Rund um die Wolle der Tiere gab es viel zu erfahren, zu sehen und anzufassen. Die Interessenten ließen sich erklären, wie aus den wertvollen Hüllen der Tiere Garne, Steppwaren, Stricksachen und vieles mehr hergestellt werden. Natürlich waren viele schöne Endprodukte im Angebot. Während im Kreise der Frauen auch die zehnjährige Celine Rühlich am Spinnwettbewerb teilnahm, zeigte zum Beispiel Cornelia Rogatty aus Steutz, wie man an der Tischkarde aus Rohwolle Kardenband herstellt.

Für die Fachleute stand noch ein Vortrag auf dem Programm. Die anderen Besucher konnten sich auch leiblich gut versorgt die Zeit zwischen Tieren und Handwerk vertreiben konnten.