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Gesellen-Freisprechung gestern in der KmB Technologie GmbH und Mechanische Werke Enke Endlich Jungfacharbeiter! Ab jetzt mit Können und Stolz in Zerbster Firmen tätig

Von Thomas Drechsel und Manuela Langner 25.01.2014, 01:22

Fünf Auszubildende wurden gestern in der Mechanische Werkstatt Enke und bei der KmB Technologie GmbH freigesprochen.

Zerbst l Ab Montag stehen Danny Penk und Oliver Deichsel als Jungfacharbeiter an ihren Arbeitsplätzen in der Mechanischen Werkstatt Enke. Gestern wurden sie nach dreieinhalbjähriger Lehre zum Zerspanungsmechaniker, Fachrichtung Drehtechnik, freigesprochen. Unter den zehn Lehrlingen im Kammerbezirk Halle-Dessau schnitt Danny Penk als bester Auszubildender ab, dicht gefolgt von Oliver Deichsel. Er war für seine Ausbildung in dem Zerbster Unternehmen von Gommern an die Nuthe umgezogen.

Beide hatten sich vor Beginn ihrer Ausbildung über den Beruf und seine Anforderungen informiert und auch schon zur Probe gearbeitet oder ein Praktikum absolviert.

Die Mechanische Werkstatt Enke ist ein mehrfach ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb. Zusätzlich zur Berufsschule erhalten die Auszubildenden, derzeit sieben, theoretischen Unterricht.

Zerspanungsmechaniker ist ein abwechslungsreicher Beruf. "Wir planen die einzelnen Arbeitsschritte, richten die Maschinen ein und fertigen die Teile", erklärte Danny Penk. Zum Schluss werde geprüft, ob die geforderten Maße eingehalten sind. Und das müsse alles qualitäts- und termingerecht geschehen, ergänzte Ausbilder Frank Hannemann.

Spätestens in einem halben Jahr werde von den Jungfacharbeitern die volle Leistung erwartet. Und die ist an ihren neuen Arbeitsplätzen nicht ohne. Zwar haben sie die Fachrichtung Drehtechnik gelernt, werden aber beim Schleifen - die Fachrichtung bilden die Berufsschulen in Anhalt-Bitterfeld und Dessau-Roßlau nicht aus - eingesetzt. Hier kommt es auf äußerste Präzision an. Die erlaubten Abweichungen sind um ein Vielfaches geringer als ein Haar breit. Oliver Deichsel und Danny Penk steht also eine verantwortungsvolle Tätigkeit bevor. Mit ihren Arbeitsverträgen in den Taschen planen beide ihre Zukunft in Zerbst.

Ihre Facharbeiter-Zeugnisse sowie die Arbeitsverträge erhielten gestern auch die frischgebackenen Zerspanungsmechaniker Sven Lehmann aus Güterglück, Dirk Denda aus Jütrichau und Matthias Baake aus Zerbst. Sie begannen 2010 ihre Ausbildung bei der KmB Technologie Gesellschaft für rationelle Fertigung GmbH in Zerbst. Ebenfalls zur kurzen Feierstunde geladen war Vanessa Tönnies, die 2010 eine Ausbildung zur Industriekauffrau begann und nach drei Jahren erfolgreich abschloss. Sie ist bereits zu einer "guten Stütze innerhalb der betrieblichen Verwaltung geworden", wie Steffen Gädicke, Mitglied der KmB-Betriebsleitung, sagte. Sie verantwortet unter anderem die Bereitstellung von Verpackungen und Transportbehältnissen für die vielfältige Produktpalette des Unternehmens und ist zudem in der Rechnungsprüfung tätig.

Holger Bustro, Lehrobermeister auch für die KmB-Zerspanungsfacharbeiter, attestierte den jungen Leuten eine "ordentliche Leistung. Dirk Denda gehört sogar zu den besten Lehrlingen im Kammerbezirk". KmB habe sich 2010 in "durchaus schwieriger Zeit nach der Krise unverdrossen zur Einstellung von Auszubildenden entschlossen. Dies hat sich gelohnt. Das sind gute Facharbeiter geworden", sagt Bustro angesichts eines Noten-durchschnitts von 2.

Die jungen Facharbeiter selbst sehen sich in ihrer Berufswahl bestätigt. Sie sind schon stolz, künftig einen kleinen Anteil an den überall auf der Welt rollenden VW-Fahrzeugen zu haben, hieß es in der Runde. Und: Ja, natürlich wolle man gern in dem Unternehmen bleiben und hier arbeiten.

Bustro lobte auch die ansprechende Lernkultur während der Ausbildung. Manchmal habe auch er von den jungen Leuten lernen können. "Wenn es zum Beispiel um die Multifunktionalität heutiger Handys geht, haben sich die Rollen schnell mal vertauscht", schmunzelt der Ausbilder.

Auch Steffen Gädicke freut sich über die neuen Mitarbeiter. Aktuell beschäftigt die KmB rund 300 Mitarbeiter. Darunter befinden sich 22 Auszubildende. "Es ist zunehmend eine Herausforderung, genügend Nachwuchs zu finden. Aktuell suchen wir noch für das nächste Lehrjahr."