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Lutherweg-Tag für Sachsen-Anhalt in Coswig: Pilgerroute soll noch 2014 von Zerbst bis Magdeburg verlängert werden Bald kann mit Pilgerpass auf Luthers Spuren gewandert werden

Von Judith Kadow 09.07.2014, 01:17

Coswig l Die Akteure am Lutherweg in Sachsen-Anhalt wollen künftig noch enger zusammenarbeiten. Das vereinbarten 35 Vertreter von Kirchen, Kommunen, Unternehmen und aus dem Tourismus beim Lutherweg-Tag für Sachsen-Anhalt vor wenigen Tagen im Kulturzentrum Klosterhof Coswig (Anhalt).

Der Lutherweg führt Wanderer und Pilger auf den Spuren der Reformation durch mittlerweile fünf Bundesländer. Den Anfang bildete 2008 der über 400 Kilometer lange Lutherweg in Sachsen-Anhalt, der die Lutherstädte Eisleben und Wittenberg auf einer Nord- und einer Südroute verbindet. Er führt im Osten über Mansfeld Lutherstadt und Stolberg nach Thüringen und im Westen ins sächsische Bad Düben und von dort weiter Richtung Torgau.

Voraussichtlich noch in diesem Jahr soll der Lutherweg in Sachsen-Anhalt von Zerbst aus nach Magdeburg verlängert werden. Getragen wird der sachsen-anhaltische Weg vom Verband "Tourismusregion Anhalt-Dessau-Wittenberg". Für die Vernetzung des Lutherweges in allen Bundesländern ist die Lutherweg-Gesellschaft mit Sitz in der Lutherstadt Wittenberg zuständig.

Beim Lutherweg-Tag in Coswig hoben Doris Berlin, Bürgermeisterin der Stadt, und Christian Otto, Vizepräsident der Lutherweg-Gesellschaft sowie Beauftragter des Freistaates Sachsen für die Luther-dekade, die Bedeutung des Lutherweges für Kirchen und Tourismus in der Region, aber auch deutschlandweit hervor.

Pfarrer Thomas Meyer aus Zerbst und Kreisoberpfarrer Dietrich Lauter aus Preußlitz schilderten Erfahrungen als Pilger, aber auch als Gastgeber auf dem Lutherweg in ländlichen Regionen. Begegnungen zwischen Gästen und Einheimischen würden immer als Bereicherung erlebt, allerdings sei der Lutherweg noch bei zu vielen Menschen in Sachsen-Anhalt gar nicht bekannt. "Sie können sich deshalb auch nicht mit ihm identifizieren und unterstützen ihn nicht." Einen weiteren Bericht gab Gästeführer Carl-Heinz Schmidt aus Bernburg, der 2012 mit seinem Pony auf dem Lutherweg gepilgert war. Die Leitung des Lutherweg-Tages hatte Johannes Killyen, Pressesprecher der Evangelischen Landeskirche Anhalts.

Weitere Diskussionspunkte beim Lutherweg-Tag waren unter anderem Schwierigkeiten bei der verlässlichen Öffnung von Kirchen, die Herstellung von Werbeprodukten, aber auch die Ausschilderung des Lutherweges. Eine Untersuchung der Tourismusregion Anhalt-Dessau-Wittenberg für die Region Dessau-Wörlitz hat ergeben, dass immer wieder Wegschilder entwendet und beschädigt werden. Durch intensivere Kontrolle sollen Fehlstellen künftig rascher entdeckt und schneller behoben werden. Zudem soll es neben normalen Wegschildern künftig auch Aufkleber mit dem Logo des Lutherweges geben.

Geplant ist weiterhin noch in diesem Jahr ein gemeinsamer Pilgerpass für den Lutherweg in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.