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In Vorbereitung auf deutsch-bosnischen Schüleraustausch: Leipziger berichten über ihre Erfahrungen "Kommunikation ist das A und O"

Von Katrin Wurm 29.04.2015, 01:22

In Vorbereitung auf ihre anstehende Fahrt nach Bosnien und Herzegowina informierten Berufsschüler und -lehrer aus Leipzig die Schüler der Ganztagsschule Ciervisti über das Balkanland. Die Leipziger hatten bereits an einem ähnlichen Austausch teilgenommen.

Zerbst l "Es ist eine andere Welt. Stellt euch darauf ein." Ralf Wilhelm weiß wovon er spricht, wenn er den Schülern der Ganztagsschule Ciervisti von Bosnien und Herzegowina berichtet. Der Berufsschullehrer reiste im Februar in das Land, welches sich im westlichen Teil der Balkanhalbinsel befindet. Auch elf Schüler der Ciervisti-Schule treten bald die Reise gen Osten an. Vom 9. bis 19. Mai werden die Mädchen und Jungen im zweitausend Kilometer entfernten Mostar in Gastfamilien leben, die Schule dort kennenlernen und einen Einblick in das Leben der Bosnier bekommen. Im Anschluss besuchen die Schüler aus Bosnien die Zerbster.

Neugier trieb Lehrer nach Bosnien und Herzegowina

Die Lehrlinge des Betrieblichen Berufschulzentrums Leipzig hatten bosnische Schüler bereits zu Gast bei sich. Diese kamen zwar nicht aus Mostar, sondern aus Travnik. Trotzdem kann er den Ciervistis einen ersten Einblick in die Kultur der Bosnier geben. "Es war eine ziemlich spontane Aktion. Aber im Endeffekt verlief alles gut und war für uns eine schöne Erfahrung", so Lehrer Ralf Wilhelm, dessen gemeinsame Bosnien und Herzegowina-Reise mit seinen Berufsschülern ebenfalls noch ansteht. "Doch mich packte schon vorher die Neugier. Weswegen ich mich im Vorfeld schon einmal auf in das Land machte", so der Lehrer zu seinen Beweggründen. Wilhelm zeigte viele Bilder von seiner Reise. Die Architektur der Städte, die Landschaft und die Menschen skizzierte er in seinen Ausführungen. "Auch die Hauptstadt Sarajevo schaute ich mir an. Das ist eine Weltstadt, die man mit den ländlichen Gebieten nicht vergleichen kann", so der Lehrer.

"Ihr müsst wissen, die Bosnier sind zum größten Teil Muslime. Das spielt zum Beispiel bei der Ernährung eine wichtige Rolle, da sie kein Schweinefleisch essen. Außerdem sind sie richtige Naschkatzen. Sogar abends im Bett, kurz vorm Schlafen, naschen sie noch", berichtet Wilhelm lachend.

"Wie lief es mit der Kommunikation?", will Lehrer Norbert Krampitz von der Ciervisti-Schule wissen, der mit elf Schülern, zwei Lehrern und einem Elternteil nach Mostar reist. "Kommunikation ist das A und O. Ein bosnischer Schüler konnte ganz gut Deutsch sprechen. Meistens haben wir uns aber auf Englisch verständigt, oder halt mit Händen und Füßen", berichtet der Berufsschullehrer.

Der Schüleraustausch der Ganztagsschule Ciervisti wurde vom Netzwerk "Schüler helfen Leben" vermittelt und unterstützt. "Viel Unterstützung haben wir auch vom Förderverein der Ciervisti-Schule und über eine Förderung des Landesschulamtes bekommen. Ohne diese Hilfen würde der Schüleraustausch nicht zu realisieren sein", so Krampitz dankbar.