1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Trotz Unterbesetzung Rettung gelungen

Feuerwehrübung in Biogasanlage erfolgreich, obwohl nur die Hälfte der alarmierten Wehren kamen Trotz Unterbesetzung Rettung gelungen

Von Arlette Krickau 15.06.2015, 03:25

Was machen, wenn es brennt? Diese Frage versuchen die freiwilligen Feuerwehren immer aufs Neue zu beantworten. Damit sie in Form bleiben, werden jährlich Übungen durchgeführt, wie dieses Wochenende in Steutz. Bilanz: Resonanz mäßig, Rettung erfolgreich.

Steutz l Die gute Nachricht: Alle sich in Gefahr befundenen Personen konnten gerettet und das Feuer gelöscht werden. Die schlechte Nachricht: Von vier alarmierten Wehren, kamen lediglich zwei zum Gefahrenort. Das ist das Resultat der jährlichen Rettungs- und Brandbekämpfungsübung des Ausrückverbandes 2.

Das geplante Szenario umfasste zwei Monteure der Biogasanlage, die nach einatmen von Gas in eine Arbeitsgrube abstürzten. Das Gas ist durch einen technischen Defekt freigesetzt worden, was sich im Weiteren noch entzündet. - So der Plan.

Pünktlich zur Frühstückszeit am Sonnabend um 8.47 Uhr gingen dann die Pieper der Feuerwehrmänner. Nach sechs Minuten waren die ersten Steutzer Kameraden vor Ort. "Eine sehr gute Zeit", loben Ortswehrleiter Marco Schröter und Stadtwehrleiter Denis Barycza. Zwei Minuten später trafen weitere Steutzer Kameraden ein, nach insgesamt zwölf Minuten nach Alarmierung waren die Kameraden aus Steckby vor Ort. Die ebenfalls alarmierten Wehren Leps und Bias jedoch ließen nicht nur auf sich warten, sondern erschienen gar nicht zur Übung.

Unbeeindruckt davon machten sich aber die 15 erschienenen Kameraden an die Arbeit. Nach 20 Minuten konnten die zwei vermeintlich in Gefahr schwebenden Puppen-Monteure mit einer Anleinung geborgen werden. Eine Zeit, mit der sich Orts- und auch Stadtwehrleiter zufrieden zeigten.

Gleich darauf wurde der inszenierte Brand am Gährrestlager gelöscht, inklusive Löschwasserbereitstellung.

"Der Übungserfolg ist da, die Eintreffzeit der Steutzer Feuerwehr ist mehr als zufriedenstellend, und die verunglückten Personen wurden gerettet", schätzt Denis Barycza ein und lobt die 15 Kameraden, die eine Übung gestemmt haben, die für etwa 30 Kameraden konzipiert war. "In der Realität wären natürlich noch andere Wehren nachalarmiert worden.

Doch bei einer Übung ist das nicht der Fall. Daher hatten vor allem die Atemschutzgeräteträger richtig zu tun und waren vor allem bei dem Wetter besonderen Belastungen ausgesetzt. Da muss man den Hut ziehen, wie sie das gemeistert haben."

Die Übungen sind vor allem da, um die Kameraden der vier Wehren des Ausrückverbundes aufeinander einzuspielen und den Umgang mit der jeweils anderen Technik der Ortswehren zu routinieren. Für die anwesenden Wehren hätte das auch hervorragend funktioniert, sagt Schröter.

Ausgebildete Maschinisten waren verhindert

Woran die Anwesenheit der anderen beiden Wehren aus Leps und Bias scheiterte, muss noch eruiert werden. Nach ersten Informationen sollen in der Lepser Wehr alle ausgebildeten Maschinisten verhindert gewesen sein, die ein Einsatzfahrzeug hätten steuern dürfen. Bei Bias ist man sich noch im Unklaren.

Trotzdem zeigte sich auch der Ortswehrleiter zufrieden: "Sicherlich gab es ein paar Kleinigkeiten, aber die wurden zu Teilen schon selbst erkannt beziehungsweise wissen wir jetzt, wo wir ansetzen können", so der Ortswehrleiter. Doch prinzipiell hätten die 15 Kameraden diese wirklich große Übung gut gemeistert, vor allem, da die Menschenrettung im Vergleich zum Vorjahr schwieriger angelegt war.