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Denkmalfreunde spenden gezielt für den Erhalt des Zerbster Schlosses Stiftung finanziert Dachsanierung

Von Daniela Apel 16.06.2015, 03:18

Das Dach oberhalb des Mittelrisalits am Zerbster Schloss ist wieder dicht. Dank einer Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz kann nun auch hinter der Finanzierung der dringend notwendigen Maßnahme ein Haken gesetzt werden.

Zerbst l "Wir sind furchtbar dankbar, dass uns die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erneut unterstützt", sagt Dirk Herrmann. Bereits zum dritten Mal profitiert der Förderverein des Zerbster Schlosses von der privaten Initiative. "Die Gründung erfolgte vor 30 Jahren", erzählt Claus Mangels. Er selbst ist einer der ehrenamtlichen Ortskuratoren der Stiftung, die inzwischen auf gut 200 000 "Überzeugungstäter" setzen kann. Alljährlich profitieren zwischen 200 und 400 Objekte von einer Teilfinanzierung. "Es werden aber weit mehr Anträge gestellt", weiß Mangels. Vor allem nach der Wende sei der Schwerpunkt auf Ostdeutschland gelegt worden, blickt er zurück. So flossen Mittel beispielsweise in die Kirchen von Flötz und Mühro oder auch die Ruine der Zerbster Stadtkirche St. Nicolai. "Rekonstruktionen werden nicht gefördert, sondern der Erhalt der Baudenkmale", erläutert der Ortskurator, dass die fachgerechte Sanierung überwacht wird. "Ein solches Schloss vor dem Verfall zu retten, ist eine Lebensaufgabe", meint Claus Mangels mit Blick auf die einst so prachtvolle Residenz der Anhalt-Zerbster Fürsten.

Im Zuge der ersten Sicherungsmaßnahme 2005/06 am Ostflügel war das Dach oberhalb des Mittelrisalits neu abgedeckt worden. "Inzwischen war es so marode, dass es durchgenässt hat", beschreibt Dirk Herrmann die erheblichen Feuchtigkeitsschäden. Rund 10 000 Euro kostete die wiederholte Erneuerung der Schweißbahnen, wie der Vereinsvorsitzende berichtet. Dank der nun überreichten 9800 Euro seitens der Stiftung ist diese Summe fast komplett gedeckt. Dass nicht nur ein Anteil gefördert wird, hängt mit dem "Sonderstatus" des Barockbaus zusammen. "Es wurde gezielt für das Zerbster Schloss gespendet", erklärt Claus Mangels. Und durch den gewährten vorzeitigen Maßnahmebeginn konnte die Dachsanierung inzwischen realisiert werden. Übrigens handelt es sich nur um eine Zwischenlösung. So existieren Pläne, die 1954/55 eingezogene Notdecke ebenfalls durch eine Stahlbetondecke zu ersetzen.