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Stadt Zerbst will Konsequenzen aus schneereichem Winter und teils nur schwer passierbaren Straßen und Wegen ziehen "Eisfrei-Euro" für beheizte Fußwege in der Innenstadt

Von Hermann Gieras 01.04.2010, 04:53

Zerbst. Die Stadt Zerbst zieht Konsequenzen aus dem langen und schneereichen Winter, den vielen Beschwerden aus der Bürgerschaft und zahlreichen Glätteunfällen von Passanten mit teils schweren Knochenbrüchen. Wichtige Fußgängerbereiche in der Innenstadt sollen beheizbare Fußwege erhalten, ähnlich wie beheizbare Rasenflächen in Fußballstadien.

" Damit können wir viel schneller Wege passierbar halten, sparen Winterdienstkosten und erreichen, dass unser bald viel attraktiverer Markt mit Roland und Butterjungfer auch in den Wintermonaten von Händlern und Besuchern ohne großes Risiko genutzt werden kann ", erklärte ein Sprecher im Zerbster Rathaus.

In der Innenstadt kann kurzfristig am Markt und an Teilen der B 184-Fußgängerbereiche begonnen werden. Hier wird ja noch gebaut. Ins Auge gefasst sind auch Alte Brücke, Breite, Schloßfreiheit, Friedrich-Naumann-Straße, die Bahnhofstraße, Fritz-Brandt- und Jeversche Straße sowie der Bahnhof. Derzeit nicht in den Planungen enthalten ist die Heide. " Die haben wir ja gerade erst fertiggestellt. Da können wir doch nicht schon wieder aufreißen ", erklärte der Rathaussprecher.

Allein in Zerbst kommen etwa zehn Kilometer beheizte Fußwege zusammen. In einer zweiten Etappe könnten auch größere Ortschaften aus dem Umland mit Schulen und Sehenswürdigkeiten wie Lindau, Güterglück oder Walternienburg einbezogen werden.

Für das Vorhaben hat die Verwaltung jetzt ein Konzept und ein Finanzierungsmodell erarbeitet. Es geht nun zur Beratung in die Gremien des Stadtrates. Zur Hälfte kann es aus EU- und Bundesfördertöpfen finanziert werden. Der kommunale Anteil soll über das Konjunkturpaket II bezahlt werden. Kosten könnte das Projekt die Zerbster dennoch etwas. Der Heizstrom soll möglicherweise über eine Bürgerabgabe bezahlt werden. Teuer soll es nicht sein. " Es gibt sehr effiziente und wartungsfreie Heizsysteme ", betonte der Rathaussprecher. Für zehn Kilometer beheizte Fußwege würden im Jahr etwa 25 000 Euro Kosten anfallen. Die Abgabe, der " Eisfrei-Euro ", könnte damit bei einem Euro je Einwohner der Einheitsgemeinde liegen.

Was meinen Sie, liebe Leser ? Wäre es ein lohnendes Projekt oder sollte die Stadt die Finger davon lassen ? Der Projektverantwortliche Wilfried Mayer ist heute von 9 bis 10 Uhr zusammen mit Redaktionsleiter Andreas Mangiras am Volksstimme-Lesertelefon zu erreichen : ( 0 39 23 ) 73 69 21.