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Sozial-, Schul-, Kultur- und Sportausschuss besichtigt Europa-Jugendbauernhof Deetz Schönes Objekt mit vielfältigem Angebot

Von Daniela Apel 11.10.2012, 03:15

Beeindruckt äußerten sich die Mitglieder des Sozial-, Schul-, Kultur- und Sportausschusses nach der Besichtigung des Europa-Jugendbauernhofs Deetz. Ulrich Weimeister stellte ihnen die Einrichtung im Vorfeld der aktuellen Sitzung bei einer Führung vor.

Deetz l Immer wieder nutzen die Mitglieder des Sozial-, Schul-, Kultur- und Sportausschusses ihre Sitzungen, um sich von den in ihrem Verantwortungsbereich liegenden Einrichtungen mal ein persönliches Bild zu machen. So besuchten die Stadträte am Dienstagabend den Europa-Jugendbauernhof in Deetz. Seit 2008 leitet Ulrich Weimeister die Einrichtung, die sich in Vereinsträgerschaft befindet. Bei einem Rundgang führte er die Frauen und Männer durch das Hauptgebäude mit den Einzel- und Mehrbettzimmern, nahm sie mit in die Ställe zu Schweinen und Pferden, zeigte den Garten und präsentierte ihnen die Seminarräume samt neu geschaffener Lernküche.

Als seine Mutter 1994 mit der bis heute in Form der Workcamps fortgeführten internationalen Jugendarbeit begann, sei der einstige Vierseitenhof eine "Schrott-Immobilie" gewesen, schilderte Weimeister. Mit einem Blick in die Historie des 1996 gegründeten Jugendbauernhofs, der seit 2002 Schullandheim ist, rundete er seine Erläuterungen ab. Interessiert lauschten ihm die Ausschussmitglieder, nachdem sie sich auf dem Gelände umgesehen hatten, auf dem täglich offene Kinder- und Jugendarbeit stattfindet.

Weimeister berichtete ebenfalls von den Ferienfreizeiten. Diese werden durchaus rege gebucht. Kinder aus Dessau-Roßlau, Magdeburg, Wittenberg oder dem Jerichower Land verbringen hier erlebnisreiche Tage. Die überregionale Nachfrage ist begrüßenswert, stellt die Einrichtung jedoch gleichzeitig vor finanzielle Herausforderungen. Denn eine Förderung für solche Freizeiten gibt es vom Landkreis nur, wenn mindestens sieben Mädchen und Jungen aus Anhalt-Bitterfeld sind, erläuterte Weimeister das Dilemma. Die Folge des nicht geschafften Solls sei eine Erhöhung der Teilnehmergebühren.

"Wir finanzieren uns aus Belegungen", bat er die Stadträte, für den Jugendbauernhof zu werben. Gruppen- und Klassenfahrten bieten sich an. Der Nachwuchs kann nicht nur beim Füttern der Tiere mithelfen. Bei verschiedensten Projekten wie "Vom Korn zum Brot" oder "Tiere unserer Heimat" gibt es viel Wissenswertes zu erfahren. "Wir machen auch Schulungen für Kindergärtnerinnen, zum Beispiel ,Rund um die Milch\'", bemerkte Weimeister.

Zugleich erwähnte er den für 2014 geplanten Zusammenschluss mit dem Jugendseeheim Deetz. "Wir wollen versuchen, beide Häuser unter einer Einrichtung zu führen", erklärte er das Ansinnen, das noch nicht im Detail besprochen ist. Zumindest bat er die Ausschussmitglieder schon jetzt, die bislang erfolgende Unterstützung für das Jugendseeheim - die Co-Finanzierung des Fachkräfteprogramms bezifferte er auf 4300 Euro - auch nach der Fusion weiter zu zahlen. So soll der dort untergebrachte Jugendclub erhalten bleiben.

"Ich bin beeindruckt, wie sich der Jugendbauernhof in den letzten Jahren entwickelt hat", gestand Ruth Buchmann (FFZ). "Es ist ein schönes Objekt geworden", stimmte ihr der Ausschussvorsitzende Bernd Adolph (CDU) zu. "Ich finde, was hier entstanden ist, ist aller Ehren wert", sagte Marlies Behrens (FFZ). Ihrer Meinung nach sollte in der Kinder- und Jugendarbeit mehr getan werden, hielt sie eine Unterstützung für wichtig. In Anbetracht der angespannten Haushaltslage der Einheitsgemeinde Zerbst sah Kämmerin Evelyn Johannes allerdings keine finanziellen Möglichkeiten zur Bezuschussung. Leichter zu erfüllen sei der Wunsch nach verstärkter Wahrnehmung.