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OB Lutz Trümper lud zur Einwohnerversammlung ein / Viele Fragen, unbefriedigende Antworten Ein Spielplatz für 1000 kleine Kannenstiegler

Von Stefan Harter 29.11.2013, 02:08

Zwei Stunden lang stellte sich Oberbürgermeister Lutz Trümper am Mittwochabend allen Fragen der Kannenstiegler. Die meisten Antworten waren für die Betroffenen unbefriedigend.

Kannenstieg/GroßerSilberberg/Sülzegrund l Zwanzig Minuten, länger brauchte der OB nicht, um die zuvor eingereichten Fragen der Gemeinwesenarbeitsgruppe des Kannenstiegs abzuarbeiten. Doch die anwesenden knapp 60 Bewohner hatten dann doch noch die ein oder andere Frage an das Stadtoberhaupt und seine Verwaltungsspitze.

Was kann man gegen den Lärm gerade im Sommer vor den Lokalen am Hanns-Eisler-Platz tun? Warum kann die Linie 1 am Abend und am Wochenende nicht länger bzw. öfter fahren? Kann nicht ein neuer Spielplatz gebaut werden? Auf die meisten Fragen hatte der OB die passende, wenn auch häufig unbefriedigende Antwort parat.

Spielflächen beispielsweise gebe es laut der geltenden Konzeption im Stadtteil ausreichend. Knapp über 7000 Quadratmeter stehen den derzeit 713 Kindern demnach zu und die gibt es bereits. "Wenn sie 1000 Kinder schaffen, bauen wir sofort einen Spielplatz", forderte er die Anwohner heraus.

Bis die konkrete Planung für die neue Straßenbahntrasse den Birkenweiler bzw. den Kannenstieg erreicht, wird noch einige Zeit vergehen, erklärte der Baubeigeordnete Dieter Scheidemann. Aber ein Limit gibt es dabei. "Bis 2019 müssen wir komplett fertig sein, weil dann die Förderperiode endet", sagte Trümper.

Die Kritik am mangelhaften Bahnanschluss in den Abendstunden und am Wochenende nahm der OB auf seine Kappe: "Das hat der Stadtrat so entschieden." Er erklärte, dass die Fahrgastzahlen in diesen Zeiten den Betrieb schlicht unrentabel machen. "Es lohnt sich nicht, nur für einen zu fahren. In manchen Gegenden wäre sogar für uns ein Taxi günstiger als ein Bus", sagte er.

Hinsichtlich des mehrfach kritisierten Terrassenlärms im Sommer am Hanns-Eisler-Platz appellierte Ordnungsamtsleiter Volkmar Emcke an die Betroffenen, sich im Fall der Fälle zu melden. "Wir werden den Lärm nicht aufspüren, das funktioniert nur auf Zuruf", ergänzte Trümper. Das Personal sei zu knapp.

Ein grundhafter Ausbau z.B. der Johannes-R.-Becher-Straße ist in naher Zukunft eher unwahrscheinlich. Tiefbauamtschef Thorsten Gebhardt rechnete vor: "Ein Kilometer Straße kostet über eine halbe Million Euro." Geld, das die Stadt derzeit nicht hat. Auch dass der Winterdienst in manch kleine Sackgasse tagelang nicht kommt, sei zwar bedauerlich, aber nicht zu ändern. Die großen Straßen hätten nun mal Priorität, so der OB.

Ob die alte "Bummi"-Kita abgerissen wird, steht noch nicht fest. "Vielleicht brauchen wir sie noch", sagte der OB angesichts wachsender Geburtenraten.