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Großes Sanierungsprogramm Magdeburg will fünf neue Kitas bauen

Die Stadt will jetzt in Sachen Kita-Modernisierung zum großen Wurf
ausholen. Bis 2020 sollen 39 Einrichtungen, deren Gebäude der Stadt
gehören, saniert werden. Finanzvolumen: rund 36 Millionen Euro.

Von Peter Ließmann 28.05.2014, 03:16

Magdeburg l Was sofort auffällt an der Beratungsvorlage, die gestern in der Oberbürgermeister-Dienstberatung auf dem Tisch lag: Es sollen fünf neue Kindertagesstätten bis 2016 gebaut werden. Zentralität sei für diese Einrichtungen besonders wichtig. Der Grund dafür erhellt sich bei der Lektüre des Kita-Papiers. Diese fünf Kitas werden keine zusätzlichen Betreuungsplätze schaffen, sondern dienen als Ausweichquartiere.

Und so sieht das Konzept aus: Die Stadt hat die 97 Kita- Standorte, deren Gebäude ihr gehören, auf Sanierungsbedürftigkeit untersuchen lassen. 39 Einrichtungen wurden dabei ermittelt, die saniert werden müssen. Manche benötigen neue Sanitäranlagen, bei anderen müssen die Fassaden wärmegedämmt werden, wieder andere brauchen neue elektrische Leitungen oder Fenster. Insgesamt werden 25,6 Millionen Euro für alle Sanierungsmaßnahmen benötigt.

Im kommenden Jahr soll der Sanierungsmarathon beginnen und 2020/21 abgeschlossen sein. Mit welchen Kitas begonnen wird und in welcher Reihenfolge es weitergehen soll, steht auf einer Prioritätenliste. Ganz vorn darauf sind etwa die Kitas "Abenteuerland", "Die Wurzel", "Kuschelhaus", "Badeteichstraße, "Nordwest" und "Wiesenschlümpfe" zu finden. Dort sollen ab 2015/2016 die Bauleute anrücken. Schlusslichter der Prioritätenliste sind die Kitas "Fledermäuse", "Kuschelbären" und "Käferwiese", sie müssen sich bis 2020 gedulden.

Von den 39 zu sanierenden Kitas benötigen 13 ein Ausweichquartier während der Baumaßnahmen, da diese zu umfangreich wären, als das die Kinderbetreuung ungestört weitergehen könnte. Und an dieser Stelle sollen dann die fünf neuen Einrichtungen zum Tragen kommen. Dorthin werden die Kinder ausquartiert. Darum sollen diese neuen Standorte auch möglichst zentral liegen.

Tatsächlich benötigt die Stadt acht Ausweichmöglichkeiten mit einer Gesamtkapazität von 550 Betreuungsplätzen, soll der Zeitplan bis 2020 eingehalten werden. Geplant ist, die Kita-Standorte Berthold-Brecht-Straße und Moldenstraße zu vergrößern, in der Helmstedter Straße soll dagegen die ehemalige Grundschule "Alt Olvenstedt" wieder in Betrieb genommen und zu einer Kita umgebaut werden.

Gänzliche neue Kitas sollen in der Heinrich-Löscher-Straße, der Friedrich-Ebert-Straße, der Wiener Straße, der Georg-Kaiser-Straße und der Coquistraße gebaut werden. Dort stehen der Stadt kommunale Flächen zur Verfügung. Für die Kita-Ausweichquartierte plant das Rathaus zehn Millionen Euro ein.

Bleibt die Frage der Finanzierung. Die rund 26 Millionen Euro für die Sanierungen sollen mit Fördermitteln aus dem Landesprogramm "STARK III" aufgebracht werden. Die zehn Millionen Euro für die neu zu bauenden Ausweich-Kitas will die Stadt, so das Konzept, mit Krediten von der KfW-Bank oder anderen Kreditinstituten finanzieren.

STARK-III ist auch der Grund, warum das Kita-Sanierungskonzept jetzt auf den Weg gebracht wird. "Wir haben damit die Chance, sofort, wenn STARK-III anläuft, Fördermittel für die kommenden Jahre beantragen zu können", sagt OB Lutz Trümper. Diese Möglichkeit sollte unbedingt genutzt werden, um das ambitionierteste Kita-Sanierungsprogramm seit 1990 umzusetzen, hofft der OB auf eine breite Zustimmung im Stadtrat. Der soll am 10. Juli darüber beraten. Es wird die erste große Entscheidung sein, die das dann gerade erst neu konstituierte Stadtparlament treffen muss.

Die fünf neuen Kitas sollen übrigens nach dem Sanierungsmarathon 2020 entweder von Kitas bezogen werden, deren Gebäude nicht mehr zu sanieren sind oder aber freie Träger können sich für eine Übernahmen bewerben.